Autor Thema: Spannrolle und Zahnriemen  (Gelesen 3913 mal)

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Markus13

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Spannrolle und Zahnriemen
« am: 30. Oktober 2013, 14:53:20 »
Hallo zusammen,

ist mein erster post hier im Forum, hoffe trotzdem, dass ich Antwort bekomme, ich stell mich auch bei nächster Gelegenheit in der entsprechenden Rubrik vor.
Habe mir eine Ersatzbarchetta gekauft mit Pleuelschaden-Motor bei dem der Zahnriemen keine 1000 km gelaufen ist.

Jetzt brauch ich mal ein qualifiziertes Urteil warum ich den (quasi neuen) Contizahnriemen mit Spannrolle nicht bei meinem eigenen einbauen sollte. Es heißt an vielen Stellen: "Nie erneut einbauen!"   Die immer an meinem Besten interessierte Werkstattantwort ist logischerweise: "Jaaaa, die Siiiescherheit....!" und "das ist halt so" und "die Erklärung kenn ich nicht, aber man sagt es halt".
Bitte verzeiht, wenn mich diese Argumente weder sachlich, fachlich und inhaltlich überzeugen.
Deshalb brauch ich mal ne Antwort warum die Spannrolle auf einmal einen anderen Druck ausüben soll (angeblich) als vorher. Der kleine Zeiger bewegt sich doch im angegebenen Bereich, sprich mit dem richtigen Anpressdruck.
Danke im Voraus
Ciao

Offline Summertimes

Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #1 am: 30. Oktober 2013, 21:34:00 »
gute frage... die habe ich mir auch schon gestellt...
Es ist alles nur Spass...
Wenn ich ernst werde, merkst du das ;)

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Offline Guido R.

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Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #2 am: 30. Oktober 2013, 21:39:40 »
Dir wird hier keiner allen Ernstes empfehlen einen gebrauchten Zahnriemen oder Spannrolle zu montieren.
Wenns nämlich schiefgeht, gibts bestimmt (mindestens) Vorwürfe.
Eine Werkstatt wird immer zum Neuteil greifen, alleine schon wegen der Garantie.

Ich hab einen 1000km gelaufenen Zahnriemen auch schon wiederverwendet nachdem der getauschte PS klapperte.
(Aber halt auf meine eigene Verantwortung...)
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Markus13

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Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #3 am: 30. Oktober 2013, 23:44:21 »
Hi Guido,
danke für die Antwort. Und ich rate: es ist gutgegangen, so ein Zufall, da hast Du echt Glück gehabt bei einem solchen Risiko!! Würde Dein Freundlicher jetzt sagen.

Aber Spaß beiseite, ich erwarte jedoch keine Empfehlung und schon gar nicht mit Regressanspruch (ich bin ja alt genug meine eigenen Entscheidungen selbst zu verantworten),  sondern vielmehr eine Erklärung warum das nötig sein soll.
Aber wenn es keine stichhaltigen Argumente gibt, dann kann es eigentlich nur erneut ein Fall von übler Abzocke sein, die so viele einfach so hinnehmen. Aber das möchte ich zunächst niemand unterstellen, weil es ja durchaus sein kann, dass eine echte Begründung existiert und ich sie nicht kenne.
Ciao
Markus

Offline Jojo86

Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #4 am: 31. Oktober 2013, 00:07:26 »
Aber wenn es keine stichhaltigen Argumente gibt, dann kann es eigentlich nur erneut ein Fall von übler Abzocke sein, die so viele einfach so hinnehmen. Aber das möchte ich zunächst niemand unterstellen, weil es ja durchaus sein kann, dass eine echte Begründung existiert und ich sie nicht kenne.

bei dem preis für einen neuen zahnriemen, würde ich das risiko nicht eingehen, einen gebrauchten wieder zu montieren.
das problem ist wohl auch, dass wenns 100mal gut geht, es dann doch einmal vorzeitig reißt. der riemen müsste nochnichtmal direkt nach der montage reißen, vieleicht verkürzt sich nur die lebenszeit und er reißt einfach früher, obwohl man noch im intervall ist.
außerdem ist das risiko auch ein anderes, als wenn man z.b. eine gebrauchte dichtung wieder einbaut.

Offline Guido R.

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Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #5 am: 31. Oktober 2013, 00:20:08 »
Das Problem ist, wo zieht man die Grenze.
1000, 2000, 5000km ?
Evtl. nimmt dann jemand nen Zahnriemen von dem einen Motor, Spannrollen von dem anderen Motor ?

Bei Gebrauchtteilen weiß man meist nie was die beim Vorbesitzer alles mitgemacht haben.

Gebrauchte Bremsbeläge baut man ja auch nicht in ein anderes Auto...

So wie in meinem Fall, Zahnriemen incl. Rollen + instandgesetzter PS getauscht, aber trotzdem Rasseln nach ein paar 100km,
dann neuen PS eingebaut ohne andere Teile zu tauschen, das hätte ich auch nach 2-3 tausend km noch gemacht.

Beim Zahnriemen sind halt alle vorsichtig, wenn der reist, ist der Motor meistens hinüber, bzw. nicht rentabel instand zu setzen.
Da sind 100 Euro Materialkosten der sicherere Weg...

In jungen Jahren, zu meinen Escort-Zeiten, hab ich einfach einen Zahnriemen und ne Spannrolle von einem der im Keller gelagerten
Motoren verbaut. Ging einmal schief, Zahnriemen davongeflogen. Aber Glück, der OHC-Pinto-Motor war trotz scharfer Nocke ein
Freiläufer, der ging nur aus ohne weiteren Schaden.
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline sualk

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Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #6 am: 31. Oktober 2013, 06:55:17 »
ich denke ich würde den riemen nach sichtprüfung nochmal verwenden, vorausgesetzt dass er damals richtig montiert gewesen ist und auch die km definitiv stimmen die angegeben wurden. der spanner ebenso.
andere alternative wäre auch nur den riemen neu zu nehmen.
bei spanner und umlenkrolle sehe ich kein problem.

Offline fiat5cento

Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #7 am: 31. Oktober 2013, 10:17:53 »
War der Motor fest nach dem Pleuelabriss oder lassen sich Kurbelwelle und Nockenwellen drehen?
Wenn ja, würd ich den Riemen wieder nehmen. Unbedingt aber wieder in die gleiche Laufrichtung auflegen.

Offline sualk

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Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #8 am: 31. Oktober 2013, 11:04:38 »
War der Motor fest nach dem Pleuelabriss oder lassen sich Kurbelwelle und Nockenwellen drehen?
Wenn ja, würd ich den Riemen wieder nehmen. Unbedingt aber wieder in die gleiche Laufrichtung auflegen.

er hatte nen pleuellagerschaden, also wird er eher nicht blockiert haben...

Markus13

  • Gast
Re: Spannrolle und Zahnriemen
« Antwort #9 am: 31. Oktober 2013, 18:25:37 »
Hallo Zusammen,

ich freue mich sehr, dass so viele Antworten gekommen sind, auch als PN. Finde ich klasse, weil das ist nicht selbstvertsändlich.

Also Ihr habt mir sehr geholfen, die Erkenntnis aus meinen eigenen Erfahrungen, den Fakten, Euren Erfahrungen und Meinungen ist die folgende:
1. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist die Empfehlung, wenn der Zahnriemen auch nur gelöst wird, dass selbst dann ALLES neu muss, reine Abzocke mit dem Feigenblatt "Garantie" und schlicht falsch, weil technisch nicht begründbar.
2. ich werde die neuwertigen Teile Wasserpumpe, Spann/Laufrollen aus Prinzip (nicht aus Geiz!) weiterverwenden
3. Den Zahnriemen selbst werde ich ersetzen, weil ich die Historie nicht mit eigenen Augen sah
4. Wenn ich z.B. mal an den Phasensteller oder Wellendichtring ran muss, und ich bin noch relativ weit vom Wechselintervall weg, würde ich die Teile auch wieder einbauen.
Dazu muss ich aber fairer Weise sagen, dass ich die Nockenwellenböcke und den Kw-Blockierer besitze, so dass im Prinzip kein Stundenlohn anfällt.

Wer das auch so sieht, der kann es ja für sich übernehmen. Ich denke ein Forum lebt von Erfahrungen und deren Zusammenführen, so dass man einen Sachverhalt im Zweifel besser und fundierter beurteilen kann. In diesem Sinne nochmal danke an Euch und bis bald mal
Ciao
Markus