Autor Thema: Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?  (Gelesen 4621 mal)

0 registrierten Nutzern (Mitgliedern) und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Uli

  • ERST lesen - DANN posten!
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 4350
  • Ort: Mainz
  • Galerie ansehen
    • Personal Website
Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« am: 21. Oktober 2007, 14:28:30 »
Ihr KFZ-Spezialisten (damit hier auch am Sonntag was passiert, auch wenn's nicht direkt um die Barca geht):  :wink:

Sind moderne Starterbatterien sicher vor Tiefentladung?

Zum Hintergrund: Nach mehreren Wochen Stehen war unser VW T4 (als California meist nur für Familienausflüge und Reisen genutzt) elektrisch absolut tot, d.h. nicht einmal die Innenbeleuchtung ging mehr, von Radio und Starter ganz zu schweigen.

Früher hätte ich gesagt: Oh je, tiefentladen! Mist, Batterie gerade 2 Jahre alt - wegschmeißen (jaja, entsorgen, natürlich).

Nach ca. 16 h Aufladen mit 5-A-Ladegerät war aber alles wieder ok, und Batterie und Elektrik funktionieren offensichtlich wieder einwandfrei.

"Gut gegangen"? Oder Batterie technisch gegen Zerstörung duch Tiefentladung geschützt?
Wer gibt mir mal wieder Nachhilfeunterricht in KFZ-Technik?

Danke!
Uli
DSM-STEP-5 '98 grigio steel 260.000 km + DSM-STEP-5 '97 giallo ginestra 160.000 km - (Details: Barchetta-Blog.de)

Offline dj

Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2007, 15:58:10 »
hast du Verbraucher an hast du eine Alarmanlage?

mach einfach den Pluspol ab und halt eine Prüflampe dazwischen wenn sie voll leuchtet ist was nicht in Ordnung dann ziehst eine Sicherung noch der anderen bis die Lampe ausgeht

ardeche

  • Gast
Batteriesicherung
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2007, 15:59:19 »
Hi, es gibt keine Batterie welche sicher vor Totalentladung ist. Du hast das Glück, daß Deine Batterie noch in recht gutem Zustand ist und jetzt auch wieder funktioniert. Allerdings ist Deine Batterie dabei auch eine ganze Ecke gealtert. Wenn Du das öfter machst, ist Deine Batterie schnell Schrott. Wichtig, vor allem bei Starterbatterien, ist das die Batterie immer möglichst voll ist. Deshalb macht es auch Sinn bei einer Überwinterung die Batterie an einen Refresher (Gerät welches Batterie voll hält, und ein wenig immer entlädt) zu hängen. Mehrmalige Tiefentladung ist der sichere Tod jeder Batterie.
Gruß Horst

ardeche

  • Gast
Prüflampe
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2007, 16:04:40 »
Was DJ schreibt ist nicht ganz richtig. Bei geringem Entladestrom wirst Du mit einer Prüflampe gar nichts sehen. Pluspol abklemmen und zwischen Elektrik und Batterie bei stehendem Auto und ausgeschalteten Verbrauchern den Strom messen (Amperemeter). Wenn da Stzrom fließt, kannst Du am einfachsten durch ziehen einer Sicherung nach der anderen feststellen, wo Dein Problem ligt.
Gruß Horst

Offline doc-vinylski

Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2007, 16:21:19 »
Zitat von: "dj"
hast du Verbraucher an hast du eine Alarmanlage?

mach einfach den Pluspol ab und halt eine Prüflampe dazwischen wenn sie voll leuchtet ist was nicht in Ordnung dann ziehst eine Sicherung noch der anderen bis die Lampe ausgeht


Also wenn du de Ruhestrom prüfen willst, klemm besser den Minuspol ab und nimm ein Multimeter. Mit der Prüflampe ist es ziemlich wage eine Aussage zu treffen, einen gewissen Ruhestrom hat man immer (Uhr, Senderspeicher Radio...)
孔子说: 谁晚煞车,当然速度比别人快。 (Konfuzius sagt: Wer später bremst, ist länger schnell.)

Hatte mal ne 2000er barchetta Riviera in Stahl Grau

Offline Uli

  • ERST lesen - DANN posten!
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 4350
  • Ort: Mainz
  • Galerie ansehen
    • Personal Website
Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2007, 17:26:33 »
Ich dank Euch für Eure schnellen Antworten.

Aber so ganz meine Frage war das nicht: Dass ich den Ruhestrom oder auch feuchtigkeitsbedingte Kriechströme mit dem Amperemeter messen kann, ist ja klar, und dass die zu einer sukzessiven Entladung der Batterie führen, wenn diese nicht aufgeladen wird (wie auch immer), natürlich auch.

Mich hat ja auch nicht wirklich gewundert, dass die Batterie "leer" war, sondern, dass sie das "überlebt" hat!

Meine Frage ist deswegen: Sind moderne Batterien vielleicht doch so konstruiert, dass sie, wenn eine bestimmte Spannungsgrenze in der Batterie unterschritten wird, die Verbindung zu einem der Batterie-Pole batterie-intern unterbrechen, um batterie-externe Ruhe- und Kriechströme zu blockieren und dadurch eine Tief- oder Restentladung zu verhindern (was ja technisch nicht so ein riesiger Aufwand, aber zur Schonung der Batterie sinnvoll wäre)?

Ein ähnlicher Mechanismus wäre natürlich auch auf Seiten der KFZ-Elektrik denkbar / nützlich - wird er in modernen KFZ realisiert?
DSM-STEP-5 '98 grigio steel 260.000 km + DSM-STEP-5 '97 giallo ginestra 160.000 km - (Details: Barchetta-Blog.de)

Offline Mille Miglia

Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #6 am: 21. Oktober 2007, 21:19:44 »
Zitat von: "ULH"
Meine Frage ist deswegen: Sind moderne Batterien vielleicht doch so konstruiert, dass sie, wenn eine bestimmte Spannungsgrenze in der Batterie unterschritten wird, die Verbindung zu einem der Batterie-Pole batterie-intern unterbrechen, um batterie-externe Ruhe- und Kriechströme zu blockieren und dadurch eine Tief- oder Restentladung zu verhindern (was ja technisch nicht so ein riesiger Aufwand, aber zur Schonung der Batterie sinnvoll wäre)?

Ein ähnlicher Mechanismus wäre natürlich auch auf Seiten der KFZ-Elektrik denkbar / nützlich - wird er in modernen KFZ realisiert?

a. Moderne Batterien sind keine technische Wunderwerke. Sie sulfatieren genau so wie ihre Vorfahren. Allerdings sind die Zellen besser gefertigt und die Sulfatierung tritt erst nach längerer Tiefentladung auf.
b. Moderne Kfz (wozu dein T4 nicht unbedingt dazu gehört) haben ein intelligentes Batterie-Management. Der Batteriezustand wird laufend überwacht und bei Unterschreitung bestimmter Spannungen werden "unwichtige" Stromkreise weggeschaltet (bei Audi z.B. in 5 Stufen) Dadurch wird die Startfähigkeit möglichst lange erhalten.



So, jetzt zu deinem Problem.
Dir würde ein elektronisches Ladegerät gut helfen, z.B. ein CTEK Multi XS3600
Das kann den Ladestrom vollautomatisch an den Ladezustand der Batterie anpassen und regeln. Daher können diese Batterielader auch Monate an der Batterie angeschlossen bleiben - ein überladen ist unmöglich. Sie sind verpolungssicher und für alle Blei-Säure-Batterien (Offene, MF, GEL und AMG) geeignet.

Eine "leicht sulfatierte" Batterie kann mit einem "gepulsten" Ladestrom wieder fitgemacht werden.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

Fiat Barchetta

  • Gast
Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #7 am: 22. Oktober 2007, 22:46:44 »
Moin,

ich habe ein kleines Gerät, einen sogenannten "Pulser" (propulse)
in einem Gebrauchten, den wir angekauft hatten gefunden.
(So wurde ich auf das Teil aufmerksam)

Das Teil ist so groß wie eine Zigarrettenschachtel, war auf der
Batterie montiert, hatte eine LED und jeweils ein Kabel zu den
Batteriepolen.

Hier in Deutschland wird gleichartiges unter dem Namen
"megapulse" angeboten. Einfach googlen oder mal hier.....

http://www.novitec.de/produkte/pulser.htm

Ich habe mit so einem Teil schon einige "platte" Batterieen wieder
zum Leben erweckt und es hilft in vielen Fällen, Batterieen
wieder zu regenerieren und die Lebensdauer zu verlängern und
"Scharten" von Tiefentladungen zu egalisieren.

Wenn man genau hinhört fiepst das Teil hochfrequent wie ein
Marderschreck (nur leiser) und wenn der Ruhestrom der Batterie
unter 12,8V abfällt erlischt die LED und das Gerät schaltet sich
ab.

In einem Feldversuch an einer technischen Uni in Wien haben die
dort folgendes herausgefunden:

http://www.megapulse.ch/downloads/Mega-test-uni.pdf

Ich finde sowas ist gerade für Fahrzeuge wie Wohnmobile oder Boote
gut geeignet, da diese Fahrzeuge nicht alltäglich genutzt werden und
die Batterieen dementsprechend schneller zum sulfatieren neigen. Aber auch gerade jetzt wo es kalt wird und angeschlagene Batterieen zum aufgeben neigen.........mal ordentlich bepulsen und die Batterie ist wieder hellwach!

Beste Grüße,
Heino

Stoffl

  • Gast
Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #8 am: 23. Oktober 2007, 12:07:24 »
Hallo zusammen,

ich finde den Megapulser etwas teuer. Für 50,- bis 60 ,- EUR krieg ich ja schon ne neue Batterie. Bei z.B Conrad oder ELV gibts sowas wesentlich billiger. Nennt sich dann aber Aktivator und net Pulser. :wink:
Prinzipiell sollte das schon funktionieren. Wenn man zum laden der Batterie ein vernünftiges Ladegerät verwendet erreicht man aber meist den gleichen Effekt. Hab mal ne Zeitlang in der Batterieaufarbeitung gearbeitet und da haben wir auch des öfteren Leichen zum Leben erweckt ohne Pulser und Co.

Gruß Stephan

Offline Mille Miglia

Moderne Batterien gegen Tiefentladung gesichert?
« Antwort #9 am: 23. Oktober 2007, 13:33:08 »
Es geht eigentlich darum, Leichen gar nicht erst entstehen zu lassen.

Und bei Autos, die kaum benutzt werden, bietet sich so ein "Erhaltungs"-Ladegerät an.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy: