Das ist aber nicht erst seit gestern so.
Als ich 1989 meine Lehre begonnen habe, hab ich schon früh gemerkt, das sich im PKW Bereich schnell alles auf Austauschteile stürzt. Kopf runter, riefen in der Zylinderlaufbahn entdeckt, Tauschmotor.
Das war unter anderem einer der Gründe, warum ich lieber an einem versifften 40 Tonner, als an einer chromblitzenden S-Klasse geschraubt habe. Als LKW Schrauber gehört es auch heute noch zum normalen Arbeitsalltag Motoren und Getriebe zu überholen. Es liegt aber auch immer am eigenen Interesse für seinen Beruf.
Wer halt gleich zum Diagnosetester rennt in der Hoffnung eine Lösung zu finden, anstatt sich mit dem Fehler auseinander zu setzen, der kommt nicht weit. Dann endet die Fehlersuche oft in einem ewigen Teiletausch, bis das betreffende Teil halt zufällig dabei war. Eine geführte Fehlersuchfunktion mag recht bequem sein, aber ohne nachzudenken warum und wieso man den Arbeitsschritt gerade macht, bringt das wenig.
Ich habe mich schon immer für Schrauben interessiert, und für den Zusammenhang warum das so ist. Von dem her waren meine interessantesten Arbeitsstellen die, wo noch am meisten geschraubt wurde. Ob Meister oder nicht, die besten SChrauber sind die, die, die auch nach 17 Uhr noch über irgendwelchen Schrauberthemen brüten