Autor Thema: Lackaufbereitung  (Gelesen 6799 mal)

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Offline Barchetta arancio

Lackaufbereitung
« am: 14. August 2008, 19:45:52 »
Hallo Leutz!

Hat von Euch schon einmal jemand eine Lackaufbereitung - sprich Schleifpolitur, polieren, versiegeln - machen lassen ? - wenn ja: Was kostet sowas und wie zufrieden wart Ihr mit dem Ergebnis

Thanks fürs Feedback!

Jürgen
orange steht nicht nur der Orange!

Offline JP

Re: Lackaufbereitung
« Antwort #1 am: 14. August 2008, 20:04:18 »
Selber noch nicht, weil ich immer selbst an meiner Bella Hand anlege ;)

Aber ich habe schon etliche Fahrzeuge gesehen (unter anderem Alfa GTV, Alfa 147, etc..) die ein örtliches Unternehmen aufbereitet hat.

Ergebnis war einfach nur verblüffend!!! :zustimm:

Die Wagen sahen aus wie grade vom Band gelaufen.

Preislich ist das immer unterschiedlich. Im Allgemeinen fährst du mit deinem Wagen zu einem Aufbereiter und lässt den Wagen begutachten. Dann macht der Meister dir einen Fahrzeugspezifischen und vor allem Zustandsspezifischen Preis.

Meist ist das (z. B. mit Innenaufbereitung, Lederpflege, etc...) sehr zeitaufwändig und daher  selten unter 120€ zu bekommen. Auf der sicheren Seite bist du wenn du eher mit um die 200€ rechnest.

Ach ja... kleiner Tip noch:

Wenn du dir einen Preis sagen lässt, dann fahr am besten mit einem frisch gewaschenen Wagen hin... das ist meist günstiger, als wenn der Wagen total verdreckt ist ;)
Frauen tun für ihr Äußeres Dinge, für die jeder Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis kommt.  (Nick Nolte)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos: Laster sind schwer zu bremsen. (Heinz Erhardt)

peter65

  • Gast
Re: Lackaufbereitung
« Antwort #2 am: 14. August 2008, 22:59:44 »
Die Alternative ist eine Profi Poliermaschine, gibt`s in der Bucht für ca. 150,- Entsprechende Polituren ect. bieten die meisten auch mit an. Macht allerdings keine Beulen raus, lohnt aber auf jeden Fall. Und wenn alle Autos der Family durch sind gehts künftig recht schnell, brauche ca. 1-2 Stunden für den Lack.

InJuRo

  • Gast
Re: Lackaufbereitung
« Antwort #3 am: 14. August 2008, 23:24:00 »
Dauert aber auch so richtig lange :) Sollte man schon mal nen kompletten Samstag einplanen.

Ein professioneller Aufbereiter hat auch noch Sitzreinigungsgeräte und ähnliches.

Viele Grüße
Ingo

InJuRo

  • Gast
Re: Lackaufbereitung
« Antwort #4 am: 16. August 2008, 20:31:13 »
Noch ein Nachtrag. Habe mal meinen Lackierer gefragt was die von Die gewünschten Arbeiten kosten und der meinte, dass man bei der B wohl von so ca. 150 EUR ausgehen kann.

Vielleicht hilft Dir das weiter.

Viele Grüße
Ingo

Offline Ben

Re: Lackaufbereitung
« Antwort #5 am: 30. August 2008, 10:11:03 »
Ich habe bei meiner Diva im Mai komplett Aufpolieren und Nanoversiegeln lassen, Preis mit Innenreinigung 210,-€, mit schleifen 280,-€.
War sehr zufrieden damit, weil seitdem auch der Steinschlag weniger ist und der allgemeine Dreck, Staub etc. viel leichter zu entfernen ist.

Kann ich nur empfehlen
Ich schreibe ungern neue Beiträge, da ich mich immer so schlecht an die Lügen vom letzten Mal erinnere. 😉

Offline luschipuschi

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Re: Lackaufbereitung
« Antwort #6 am: 30. August 2008, 16:11:35 »
Hallo Jürgen, ich bin Aufbereiter. Bei uns kostet eine komplette Aufbereitung um 480 Euro (nach oben gibts keine Grenzen!).
Natürlich gibts das günstiger. In der Regel leidet aber darunter die Qualtität. Du kriegst ja auch keine Ganzlackierung für 500Euro, oder?
Wenn man einen Stundenlohn von ca. 40 Euro/ Std plus Material zu Grunde legt, ist der Aufbereiter den ganzen Tag mit deinem Auto beschäftigt.
Das fängt mit einer gründlichen Wäsche/ Teerentfernung, Fliegenentfernung, Motorwäsche+Versiegelung an, dann Innenreinigung, Shampoonieren der Sitze, Türverkleidungen oder Lederreinigung +Pflege Plastikpflege, Verdeckpflege. So und dann kommt der Lack! Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Ich kann meine B. zwischenzeitlich in einer 1/2 bis 3/4 Stunde durchpolieren + versiegeln, weil sie sehr gepflegt und der Lack grundgereinigt ist. Aber das hat gedauert, bis er soweit war, wie ich ihn haben wollte. Schließlich ist mein Schätzchen 11 Jahre alt. Bilder sind in der Galerie eingestellt.
Unsere Verkäufer haben schon rumgescherzt, Jockel wir drehen den Tacho auf Null und verkaufen dein Auto als Neuwagen.  8)

Diese Arbeit ist abhängig vom Zustand des Lackes. Muss geschliffen werden? Ja, richtig mit Schleifpapier! Macht man häufig bei eingebranntem Vogeldreck oder Fliegenleichen usw.. Oder wenn der Lack "schei..e" ist, z.B. bei verwitterten Uni-Lacken, dann den gesamten Lack.
Dann mit grober und feiner Schleifpaste den Lack wieder hochpolieren und anschließend mit Politur auf Hochglanzpolieren + versiegeln. Oder noch eine Zwischenrunde mit einer speziellen Antihologrammpolitur, falls sich Schlieren beim schleifen gebildet haben,  und abschließend eine Maschinenhochglanzpolitur. Und dann sieht die B. wie frisch aus dem Laden aus. Und das dann auch bei direkter Sonneneinstrahlung, also bei sehr viel Licht.
Das Licht entlarft alles, jeden kleinen Kratzer oder Patzer beim polieren!
Da fallen Reifen schwärzen, schwärzen der Radhäuser und Verdeckverschönerungen zeitlich kaum noch ins Gewicht. Spotten (Smartlackierung) + Beulendoc kommt dann noch extra.
Solch eine Politur günstiger anzubieten ist unseriös. Dann kannst du davon ausgehen, dass gefutscht wird. Das kenne ich aber auch aus eigener Erfahrung  -ohne Worte -.
Schnelle Verkaufspolitur und nach 2-3 Wochen sieht der Wagen genauso beschissen aus wie vorher!

Aber warum machst du das nicht selbst?
Das ist alles keine Zauberei. Ich habe das auch nicht gelernt. Ich selbst bin Polizeibeamter im vorzeitigen Ruhestand und arbeite nebenbei seit 2 Jahren fast Vollzeit als Autoaufbereiter. Die kochen alle nur mit Wasser. Das meiste kann man sich selbst aneignen. Die kleinen Kniffe kommen mit der Zeit, oder man fragt ... Du musst ja nicht gleich mit dem Lackschleifen anfangen, da braucht man halt ein bisschen Erfahrung. Ruckzuck hat man den Lack durchgeschliffen und dann hat den Salat.
Fang einfach mit einem Lackreiniger oder einer feinen Schleifpoltitur an, da kannste nix verkehrt machen. Und dann langsam steigern. Aber besorg die ne Maschine. Die Zeiten der Polierwatte o.ä waren früher. Du wirst erstaunt sein über das Ergebnis und wirst sehen, das bringt sogar Spass. So bin ich dazu gekommen. Es befriedigt mich sogar.
Du glaubst manchmal gar nicht, was wir von den Kunden für "abgefuckte" Autos hingestellt bekommen. Und nach einem Tag: "Das ist nicht mein Auto!" Das ist schon ein tolles Gefühl.

Wichtig ist nur, man muss sich nur mit der B. auseinandersetzen muss und - ganz wichtig - Zeit.
Da man sein Auto eh 1 - 2 jährlich polieren sollte, lohnt sich dann auch die Anschaffung von entsprechendem Gerät, wie z.B. eine halbwegs anständige Poliermaschine und die Poliermittelchen. Zur Not kann man sich bei einem Aufbereiter mal beraten lassen. Der ist vielleicht froh, wenn er ein bisschen fachsimpeln kann!

Mittlerweile stören mich schon die Schlieren von der Waschanlage. Maschine raus, kurz über die Haube, Kofferraumdeckel und Seiten. Das dauert keine 10 Minuten. zur not machts auch mal auf die Schnelle ein Sprühpolitur.
Meine B. steht (meistens) da wie ne eins, jedenfalls wenns trocken ist und ich nicht bei regennasser Straße fahren musste! :(

Grüsse aus Flensburg
Jockel
Jockel
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optikpower

  • Gast
Re: Lackaufbereitung
« Antwort #7 am: 30. August 2008, 16:39:50 »
Wow, das nenn ich mal eine ausführliche Antwort. Vielleicht wäre es Jockel ja auch möglich mal deine Erfahrungen die du mit verschiedenen Polituren und Versiegelungen und vorallem Maschinen bei der B. gemacht hast.

Ich hätte zum Beispiel diverse Microfasertücher, Polierschwämme, Liquidglass und Liquidglass Precleaner, die weiße Knete + Meg. Quickdetailer, und die Rot-Weiß Politur anzubieten. Kann ich als Anfänger damit was anfangen? Und welche Maschine + Pads würdest du mir denn in der unteren bis mittleren Preislage vorschlagen? Per Hand ist mir das nämlich doch irgendwie zu langwierig und umständlich.

Vielen Dank schonmal  :D


Gruß Flo


Offline luschipuschi

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Re: Lackaufbereitung
« Antwort #8 am: 30. August 2008, 18:42:21 »
Hi Flo, von Hand ....? lach :lol:
Wenn ich in der Firma ein Auto so aufbereitet habe, wie ichs beschrieben habe, falle ich abends kaputt  ins Bett. .... und dann von Hand oha ....

Zu deinem Equipment. Die Knete hört sich gut an, damit entfernst du  alles auf dem Lack, was nicht drauf gehört, insbesondere Baumharz, Fliegendreck, Teerflecken usw. Wichtig ist nur, der Lack muss feucht sein. Entweder nach dem Waschen oder du benutzt eine Wassersprühflasche.  Wirst du dann aber merken. Der "Dreck" wird damit einfach abgetragen und in der Knete gebunden.
Microfasertücher sind prima, zum "abpolieren" von Polierrückständen. Aber aufpassen! Ich gehe davon aus es sind blaue, weiche Tücher. Auf das Etilett bzw. "Waschzettel" achten, die machen sonst noch mehr Kratzer als vorher schon da waren. Zur Not abreißen.
Was sind Polierschwämme? Die kleinen gelben mit der dunkelgrünen Rückseite, wo Frauchen die Töpfe mit schrubbt?  8)
Alles schon dagewesen. Ich hatte mal einen Kunden, der damit   versucht hat Insektenreste von seiner Motorhaube zu entfernen. Die waren natürlich weg, der Lack auch fast, haha). Ich habe fast den halben Vormittag gebraucht, um das wieder hinzukriegen. Liquidglas sagt mir nichts, sind das Nanoprodukte? Rot-Weiß als Politur ist nicht verkehrt. Rot-Weiß hat auch gute Schleifpasten. Wir benutzen bei uns jedoch andere Produkte. Jetzt 3M früher von Koch-Chemie während meiner Zeit bei CarWash.
Maschine (sieht aus wie ne große Flex, nicht die Dinger mit den zwei Griffen, die taugen für diese Arbeit nix) und Pads kann man günstig bei ebay kaufen. Für den Hausgebrauch langen normale Standartmaschinen, da brauchst du kein Profigerät. Du willst dein Auto ja nur 1-2 mal im Jahr polieren und nicht jeden Tag über Jahre. Vielfach gibts dort die Maschine sogar mit den entsprechenden Polituren und allerlei Zubehör. Preis? Ich meine um und bei 100Euro.
Jo, und dann gehts los. Fang aber erstmal mit nen weichen Scheibe, feiner Schleifpolitur und niedriger Drehzahl an. Damit machst du zu Anfang nichts falsch und du bekommst ein Gefühl für die Maschine. Ich kann mich noch gut an meine Anfangszeit erinnern, da wollte die Maschine nie dahin, wo ich es wollte. Ständig machte mir das Drehmoment einen Strich durch die Rechnung. Mit der Drehzahl sei vorsichtig, mit einigen Maschinen kannst du sogar Steine polieren. Was dann mit deinem Lack passiert, kannst du dir ja denken.
Wenn du dann etwas sicherer bist, kannst du die Drehzahl langsam erhöher oder das Pad gegen ein härteres auswelchseln. Hart bedeutet mehr Abtrag oder mehr Druck. Lange Rede kurzer Sinn. Alles Gefühlssache, kriegste schon hin. Irgendwann machte die Maschine das alles von allein, musst sie nur führen und falls erforderlich Druck ausüben. Niemals zu lange auf einer Stelle, sondern lange Bahnen ziehen. Auf Plastik sei etwas vorsichtig. Es könnte schlimmstenfalls  das Plastik bzw der Lack schmelzen. Metall leitet nämlich die Hitze besser ab. Manchmal wirds dort bei viel Druck und Speed ordentlich heiß.
Was soll ich dir an Polituren empfehlen?? Was du auf jedenfall brauchst, ist eine feine Schleifpolitur und eine Maschinenpolitur zum versieglen. Wir benutzten bei uns in der Firma ausschließlich Produkte von 3M. Entweder bei ebay oder in jedem gut sortierten Farbgeschäft. Zubehörhandel? Da hab ich meist nur Speedpolituren (A1 und wie die alle heißen) gesehen, zur Not einfach mal den Verkäufer fragen.
Und dann einfach los. Erfahrungen sammeln. Übung macht den Meister.
Grüsse aus Flensburg
Jockel


Jockel
(Geschichtenerzähler)

Offline Jojo86

Re: Lackaufbereitung
« Antwort #9 am: 30. August 2008, 19:22:45 »
das hört sich ja sehr interessant an. ich liebäugel auch damit, mir mal so eine poliermaschine zu zulegen. besonders bei den dunklen lacken macht das ja schon optisch gut was her.
welche drehzahl sollte ich denn beim polieren nehmen? in der bucht gibt es ja eine menge auswahl. die meisten haben so bis 3000 umdrehungen. ist das ok, oder muß es da mehr sein für ein gutes ergebnis.