Autor Thema: Lambrusco und die Batterie  (Gelesen 11430 mal)

0 registrierten Nutzern (Mitgliedern) und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Mille Miglia

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #20 am: 06. Januar 2008, 22:31:53 »
Zitat
Man steigt vor der Parklücke aus, das Auto schließt automatisch die Tür, klappt die Spiegel ein und fährt selbsttätig in die Lücke und hinterher auch wieder raus.
Kein Witz, das Zeugs durchläuft gerade die Sicherheitsprüfungen für die Zulassung, weil dort aus haftungsrechtlichen Überlegungen...
Kein Witz, kann ich bestätigen. Besonders Kunden aus den USA wünschen sich solche Spielereien.
Aber Zulassung bei uns? no Way, zumindest nach aktueller Gesetzeslage absolut nicht machbar.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

rotesboot

  • Gast
Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #21 am: 07. Januar 2008, 06:38:33 »
Zitat
Aber Zulassung bei uns? no Way, zumindest nach aktueller Gesetzeslage absolut nicht machbar.
Die Autoindustrie kriegt, in diesem Fall muß man sagen: leider, fast immer Gesetzesänderungen, wenn sie welche haben will.
Deswege kriegen wir regelmäßig neue, immer unsinnigere Abgasnormen, damit wir neue Autos kaufen müssen (wil die Dinger nicht mehr rosten), und auch bei *-by-wire-Systemen kriegen sie, was sie wollen.
Wenn steer by wire erlaubt ist (und das wird erlaubt, leider), dann gibt es keinen Grund mehr, gegen solchen groben Unfug zu sein. Wobei ausgerechnet die Amis Audis Kuh wohl noch parken können sollten, da haben die Parkbuchten vor den Malls doch Grundstücksgröße. Das Problem ist eher in hiesigen Parkhäusern: wenn man in Frankfurt in ein Parkhaus fährt und hat einen freien Platz gefunden, bei dem links ein X5 (oder Range, oder ML oder sonstwas) und rechts eine Kuh steht, dann kann man das Parkenwollen vergessen, wenn die eigene Karre breiter ist als ein Kabinenroller.

Offline Mille Miglia

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #22 am: 07. Januar 2008, 09:50:13 »
Zitat
Die Autoindustrie kriegt, in diesem Fall muß man sagen: leider, fast immer Gesetzesänderungen, wenn sie welche haben will.   ...und auch bei *-by-wire-Systemen kriegen sie, was sie wollen.
Wenn steer by wire erlaubt ist (und das wird erlaubt, leider), dann gibt es keinen Grund mehr, gegen solchen groben Unfug zu sein.
Steer by wire wird ganz sicher kommen, wieso auch nicht?
Du hast aber geschrieben: Man steigt vor der Parklücke aus
Und das wird ganz sicher in D nicht erlaubt werden!

Verschiedene Firmen haben ja auch schon eine Einparkhilfe im Programm. Bei Toyota muss man die Lücke selbst suchen, der Prius tastet sich dann (langsam, seeehr langsam) hinein. BMW und Touran vermessen die Parklücke, die 1,40m länger sein muss als das Auto. In Großstädten fast nicht mehr zu finden. Mercedes und Siemens arbeiten mit Radar im 24 GHZ-Bereich, das ist für die Großserie (noch) nicht freigegeben.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

rotesboot

  • Gast
Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #23 am: 07. Januar 2008, 10:11:16 »
Zitat
Steer by wire wird ganz sicher kommen, wieso auch nicht?
Weil die Autoindustrie es bis heute nicht hinbekommen hat, auch nur ein einziges elektronisches System im Auto wirklich langfristig zuverlässig hinzukriegen.
Wenn ich mir ansehe, wie viele intermittierende Fehler jedesmal beim Werkstattbesuch aus der Elektronik meines Audi ausgelesen werden, wird mir schwindlig.
Da brauche ich eine by-wire Lenkung so nötig wie ein Loch im Kopf.
Zitat
Du hast aber geschrieben: Man steigt vor der Parklücke aus
Und das wird ganz sicher in D nicht erlaubt werden!
Deswegen dauert die Zulassung etwas länger.
Aber kommen wird das.

Offline Mille Miglia

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #24 am: 07. Januar 2008, 10:46:50 »
Ach was, die Elektronik ist gar kein solches Teufelszeug, wei es die "alten Schrauber" immer meinen. Da zählte ich mich auch mal dazu.  ;-)
Wenn man ehrlich und offen an das Thema Elektronik herangeht, erkennt man riesige Sicherheitsgewinne. Zuverlässiger als frühere mechanische Systeme ist es auch. Natürlich muss man damit (wie mit Allem) sinnvoll und verantwortungsbewußt umgehen.
*by wire ist in anderen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken, funktioniert tadellos. Schau dir mal Baumaschinen an oder Flugzeuge. Schon heute gibt es viele Autos, deren Lenkung elektronisch beeinflußt wird. Die Lenksäule wird bald überflüssig, genau wie hydraulische Bremsleitungen.
Aber selbstfahrende Autos ganz ohne Insassen? Technisch schon heute möglich, doch in den nächsten 30 Jahren nicht realistisch.


p.s.
bei solchen Diskussionen fällt mir ein Zitat an meiner Bürowand an. Stammt von Carl Benz um 1920:
Das Auto ist fertig entwickelt. Was kann noch kommen?
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

rotesboot

  • Gast
Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #25 am: 07. Januar 2008, 12:51:47 »
Zitat
Ach was, die Elektronik ist gar kein solches Teufelszeug, wei es die "alten Schrauber" immer meinen. Da zählte ich mich auch mal dazu.  (...)
*by wire ist in anderen Bereichen gar nicht mehr wegzudenken, funktioniert tadellos. Schau dir mal Baumaschinen an oder Flugzeuge. Schon heute gibt es viele Autos, deren Lenkung elektronisch beeinflußt wird. Die Lenksäule wird bald überflüssig, genau wie hydraulische Bremsleitungen.
Hydraulische Bremsleitungen kehren gerade wieder zurück, weil Mercedes mit viel, viel Geld und noch mehr Aufwand die ach so tolle SBC wieder aus der E-Klasse herausgenommen hat, weil sie nichts als Ärger bereitete.

Bei der Vorstellung des BMW Z4 waren von den drei mit Aktivlenkung ausgestatteten Fahrzeugen enes vorsichtshalber gar nicht einsatzbereit, bei einem stand das Lenkrad nach ein paar Stunden um 45 Grad schief und das andere verwirrte die Tester mit permanent unterschiedlichen Reaktionen der Aktivlenkung.

*by wire ist im Flugzeug auch deutlich weniger gestreßt als im Auto. Wenn ein System im Flugzeug streikt, macht man einen Reset und fliegt weiter. Zeit genug ist im Flugzeug, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen. Beispiel: als es an Bord des Fluges SR-111 der (damals noch existierenden) Swissair zum Brand in der Bordelektronik kam (das Flugzeug fiel am Ende bei Halifax ins Wasser) und die Systeme ausfielen, da zogen die Piloten das Bordhandbuch raus und schauten nach, was in so einem Fall zu tun ist.

Im Auto geht das nicht, oder soll einer beim Ausfall seiner by-wire-Lenkung in der Bedienungsanleitung nachschauen, wie er mit 120 km/h um die Kurve in 30 Meter Entfernung rumkommen soll?

Noch ein kleines Beispiel: ein Bekannter war an der Entwicklung der Steuerung via Geländefolgeradar des MRCA Tornado beteiligt. Die Luftwaffe verlor anfangs einige Exemplare dieses Flugzeugs in der Nähe starker Mittelwellensender. Deren Sendestrahlung löschte bzw. veränderte Daten im RAM der Steuerung. Abhilfe schuf ein Fahren des Höhenruders in eine bekannte Position und ein Reset der Steuerung. Die bekannte Position war anfangs der Anschlag für "Hölhenruder unten". Das kam in weniger als zehn Meter Flughöhe nicht gut, weil die Nase im Dreck steckte, bevor der Pilot merkte was los war. Nach Umstellung auf "bekannte Position = waagerecht" war der Fehler weg.
Wohin dreht man die by-wire-Lenkung eines Autos, wenn es nicht mehr weiß, wohin es lenken soll? Geradeaus, linker oder rechter Anschlag? Bleibt das Auto einfach stehen und macht selbsttätig die Warnblinkanlage an?


Offline Uli

  • ERST lesen - DANN posten!
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 4361
  • Ort: Mainz
  • Galerie ansehen
    • Personal Website
Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #26 am: 07. Januar 2008, 13:12:22 »
:lol: Und dann stell ich mir die by-wire-Elektronik dafür noch unter einem Windows-Betriebssystem vor.
Beim Bremsen kommt dann eine Fehlermeldung, und das System muss erst neu gebootet werden.

Oder wie wär's mit einer Virenmeldung nach dem obligatorischen Update?
"... bittet Audi dringend alle Fahrer mit dem Update xyz, ihre Fahrzeuge heute auf keinen Fall zu bewegen, da die Gefahr besteht, dass sich in der KFZ-Elektronik ein Virus befindet ..."

Heißa ...!
DSM-STEP-5 '98 grigio steel 265.000 km + DSM-STEP-5 '97 giallo ginestra 165.000 km - (Details: Barchetta-Blog.de)

Offline Mille Miglia

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #27 am: 07. Januar 2008, 14:17:49 »
:lol: Und dann stell ich mir die by-wire-Elektronik dafür noch unter einem Windows-Betriebssystem vor.
Heißa ...!
Gar nicht so weit hergeholt, gibts alles schon: Blue&Me by Fiat & Microsoft  :lol:
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

Offline Mille Miglia

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #28 am: 07. Januar 2008, 14:35:10 »
Zitat
Hydraulische Bremsleitungen kehren gerade wieder zurück, weil Mercedes...

Bei der Vorstellung des BMW Z4 ...

*by wire ist im Flugzeug...
Mercedes und BMW sind vorsichtiger geworden, haben aber sehr interessante Entwicklungen in der Schublade. Lexus hat übrigens eine Bremse eingeführt, ähnlich der SBC von Daimler.

Conti hat die Siemens-Autosparte hauptsächlich deswegen gekauft, weil sie mit der elektr. Keilbremse schon fast serienreif sind. Delfi und alle anderen sind auch dran, die hydraulische Bremse ist in 20-30 Jahren genau so Geschichte wie seinerzeit die Seilzugbremse.

Flugzeug- und Autoelektronik lässt sich kaum vergleichen. Der Eurofighter kann ohne Elektronik überhaupt nicht fliegen! Nur mit Hilfe von 4 Computern ist das überhaupt möglich. FCS-System
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

Offline diavoletto

Re: Lambrusco und die Batterie
« Antwort #29 am: 07. Januar 2008, 14:56:31 »
Leute, nachdem das ganze mittlerweile weder was mit Lambrusco oder Batterie zu tun hat, muß jetzt wieder bei jedem Offtopic-Post ein Fimzitat am Schluß eingefügt werden. Vorzugsweise aus Life of Brian ;)

Selig sind die Skifahrer!
Abarth 595 - life is too short to drive boring cars!