Ich hatte schon öfter mal das Vergügen, baugleiche Fahrzeuge in unterschiedlichen Lackfarben zu besitzen.
So was beispielsweise mein erster 156er in "Blu Cosmo", also ein ganz dunkles Blau, der zweite war "Grigio Africa", also in graphitgrau.
Der Unterschied war sehr deutlich spürbar, der Graue war wesentlich angenhmer, wenn die Sonne draufgebrannt hatte.
Dasselbe bei unseren Suds in "Giallo Pozzuoli" (postautogelb) und "Marrone Testa di Moro" (schokobraun) oder bei den Alfetten in "Bianco Polare" (weiß) bzw. "Verde Nettuno" (jägerlodengrün).
Kunterbunte Verdecke waren Ende der Siebiger schonmal sehr modern. Bei den letzten Produkten der ablebenden englischen Autoindustrie wie Spitfire, Midget und MGB gab es immer Leute, denen selbst die spottbilligen Ersatzteilpreise britischer Autos zu teuer waren und die dann Verdecke für einen Appel und ein Ei auf dem Drittmarkt gekauft haben, wo es sie in allen denkbaren und undenkbaren Farben gab. Eine Bekannte meinte damals, unbedingt ein spermienweißes Verdeck auf einem grünen Spitfire haben zu müssen. Das sah in Nullkommanichts total abgenudelt aus (so wie die meisten roten Dächer auf den entsprechenden LE barchetten).
Das war auch die Zeit, in der es so unglaublich geschmackvolle Autos gab wie das Golf I Cabrio ganz in Weiß mit Rundum-Schbeulerset und weißen Pirelli-Alufelgen. Die Dinger sahen durch die Bank innerhalb kürzester Zeit fürchterlich aus, weil die Dächer einschmuddelten.