Zu hoher Öldruck?/ Kurbelwellenspiel? Kurbelwellensimmering rausgedrückt
Liebe Barchettafreunde, ich muss jetzt doch mal einen aktiven Hilferuf loslassen: Nachdem ich bereits viele gute Tipps aus eurem netten Forum erhalten habe, (ich selbst bin aber nicht so der „Schreiber“) möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Michael, würde mich als Hobbyschrauber bezeichnen, mit vielen vielen alten Autos der Kinder, die Papas Hilfe brauchen und auch ich habe früher und heute an meinen Autos gebastelt. Ich habe vor 10 Jahren die gelbe Barchetta meiner Mutter geerbt (ja, die fuhr mit 88 Jahren immer noch damit!). Deutlich unter 100.000 km, quietschgelb, nur im Sommer gefahren und nie irgendwelche Probleme oder Geräusche ernsthafter Natur gehabt. Bj. 95, M1, ziemlich alles original noch.
Ich war im Herbst 2019 bei Klaus Mayerhofer in Amstetten, wollte nach unguten Erfahrungen mit Fiat in meiner Gegend vom Experten Zahnriemen und Phasensteller wechseln lassen, auch wenn 150 km von mir entfernt, ich wohne südlich von München. Danach - Okt. 2019 - schnurrte sie wieder, hatte gefühlt spritzigere Fahreigenschaften, Klappern war weg - kurzum ich war auf 150 km Rückreise über Landsträßchen happy, wenn auch wegen diverser anderer „Kleinigkeiten“ (Hitzeschutzblech, Rippenriemenspanner, Simi El und AL Nockenwelle, Thermostat, Radlager, Spurstangenkopf, Auspuffhalterung…) mit leerem Geldbeutel….
Danach vor einwintern, Ölwechsel ( 0W – 40 Castrol, vollsynthetisch, wie immer) mit Ölspülung (ja, das war vielleicht ein Fehler) gemacht, im April 2020 ausgemottet und problemlos ohne irgendwelche Geräusche 50 km gefahren, dann auf dem Weg von der Tanke nach Hause, (gottseidank nur 3 km zu fahren) entdeckte ich im Rückspiegel eine durchgehende Ölspur, die in meiner Garage endete. Kontrolle: Motor total ölversaut, irgendwo zwischen Motorblock und neuen Rippenriemen siffte es kräftig raus, nur bei laufendem Motor. Nockenwellensimmering? Kurbelwellensimmering? Riss im Block? Ölpumpe? Restölmenge noch ca. 2,5 ltr. Die Ölkontrollampe war zum Glück (noch) nicht an. Also ca. 2,5 ltr. Ölverlust auf 3 km. An der Tanke war noch alles ok.
Zack, Hänger gemietet und Barchetta nach Amstetten getrailert. Dort Erstdiagnose: Gr0ßer Ölverlust am Kurbelwellensimmering zahnriemenseitig, der war rausgedrückt. Warum???? Die 1. Vermutung: Öldruck zu hoch, Simmering drückt es raus. War wegen Verstopfung der Ölüberdruckkanäle in der Entlüftung (Labyrinth) oder der Kohlefilter am Benzinüberdruckventil der Druck zu hoch? Evtl. durch die im Herbst durchgeführte „Spülung“?? Evtl. hatte sich ein Stück Ölkohle gelöst und verstopft irgendwas. Leider lt. Sualk auch nach Öffnen des Öleinfülldeckels zum Druckablassen weiterhin Sauerei. Dann wurden Ölpumpe und Wanne demontiert, kein Riß o. ä., aber die Kurbelwelle hat lt. Sualk axiales Spiel und drückt bei laufendem warmem Motor bei höheren Drehzahlen den KW-Simmering nach außen raus. Das Ganze ist natürlich jetzt schon ein wirtschaftlicher „Totalschaden“, wie soll es weitergehen? Reparatur? Motor tauschen? Defekt verkaufen? Ich habe immer noch die Hoffnung, dass einer von euch vielleicht doch noch irgendeine Idee hat, woher das kommt und ob‘s vielleicht doch einfacher zu beheben wäre. Mein Verdacht war anfänglich, dass sich durch die Ölspülung ein Stück Ölkohle irgendwo festgesetzt hat und was verstopft. Sualk meint, er hätte sowas (Kurbelwellenspiel axial, wenn ich ihn richtig verstanden habe) auch noch nicht gesehen - und der hat sicherlich schon viel gesehen. Irgendjemand hatte mal hier was von einem defekten Phasensteller geschrieben, der den Öldruck hochtreibt. Was tun? ATM? Reparatur? Bin ziemlich ratlos und verzweifelt wegen dieses von heute auf morgen aufgetretenen Schadens ohne Vorankündigung. Jetzt, wo sie so schön lief! Vielen Dank schon mal voraus für irgendwelche Ideen und konstruktiven Vorschläge.
Liebe Grüße,
Michael