Also ich bin der Meinung, wenn sich jemand als Fahrzeugaufbereiter selbstständig machen will, dann sollte er das schon können und nicht erst an seinen ersten Kunden "ausprobieren".
Wenn er das durch eine Zertifizierung eines bekannten Schulungszentrum nachweisen kann um so besser.
Mille, wenn du wüsstest, was manchmal abgeht und wie gepfuscht wird, was für den Verbraucher gar nicht auf den ersten Blick erkennbar ist ..., weil er es häufig nicht besser weiß, oder wenn er das dann feststellt, dann als Kunde nicht wieder kommt ....
Das Angebot der Seminar ist verlockend, aber für eine "normale" Aufbereitung finanziell kaum tragbar!
Aufbereiter ist (leider) kein Lehrberuf. Aus Erfahrung weiß ich, das Mitarbeiter meist nur angelernt werden. Wenn man dann genug Erfahrungen gesammelt hat oder der Chef "einen auf den S ack geht" macht man sich dann selbstständig.
Selbst mein damailger Chef (Michael von Opel Thomsen), den ich von meinen ganzen Chefs noch am kompetentesten halte, alle anderen sind nur "Maulhelden" haben nicht viel drauf, sondern hauen bloß "tierisch auf den Busch" , hat das nicht gelernt. Er hat lediglich ein Seminar bei Sonax besucht mit anschließendem "Knebelvertrag" ausschließlich Sonax-Produkte zu benutzen und einen Teil seiner Einnahmen an Sonax abzutreten. Der Rest erfolgt dann wirklich im "learning" by doing (u.a. Lackendabnahme bei Karmann). Kosten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe ... 5.000 oder 6.000 DM.
Ich bin auch so angefangen ... als blutiger Laie mit geringen Vorkenntnisse.
Ich habe nur vieles hinterfragt, ausprobiert, nach links und rechts geschaut. Hintergrund war: Wissen aufsaugen und 1:1 an meiner B. umzusetzen.
Das können viele nicht, sie bleiben stehen und können nur "schnacken". Oder ganz einfach, sie können nicht zugeben, dass ein anderer wohlmöglich besser ist oder bessere Produkte hat.
Das kann man sich ja alles abschauen und lernen.
Es gibt für alles ´ne Lösung. Durch meine jahrelange Erfahrung und meinen Blick hinter die Kulissen weiß ich, was es bei den Aufbereitern, zumindest hier in Flensburg, ´ne ganze Menge "Flachfeilen" gibt und was da abgeht.
Mein damaliger Chef Michael von CarWash war so ein Vertreter. Sein "Compagnion" ist damals bei Rudi aus Werkstatt ´rausgeflogen (du hast eine halbe Stunde, dann bist du samt deiner Sachen hier verschwunden!) aufgrund seiner (grottenschlechten) schlechten Arbeit, seiner Uneinsichtigkeit und seiner Dreistigkeit. Auf die Tonne konnte er aber hauen, sodass man der Meinung war, er wäre der Erfinder der Aufbereitung.
Rudi und Shorty haben sich dann bei mir ausgeheult: "Jockel, das hast du noch nicht gesehen. Der frisch lackierte Wagen sah nach der Politur schlechter aus, als er vor dem Lacker mit Unfallschaden!" Und das ist ja nun wirklich kein Staatsakt eine Beilackierung durch Politur an den alten Lack anzugleichen. Dafür muss man nur wissen, was man da macht! Und natürlich das richtige Equipment haben. Eine Excenter eignet sich dafür weniger, obwohl ich hab´s damit damals auch hingekriegt, ich hatte ja nichts anderes zur Verfügung, sondern dafür braucht man eine schöne Flex, ne große und nicht (m)eine kleine Spielzeugflex.
Das war für mich ein innerer "Reichsparteitag". Das war kurz nach meiner Kündigung nach dem 1. Workshop.
Soviel geballte Inkompetenz auf einen Haufen ...
Mir ist das warm das Bein runtergelaufen.
Auf der anderen Seite was erwartet man? Für einen Zahnriemenwechsel ist (fast) jeder bereit 600-700€ auszugeben, für eine Aufbereitung ...
wohl eher nicht, das muss billig, billig sein. Es weiß ja kaum einer, was in einer richtigen Lackaufbereitung für Arbeit steckt, geschweige denn welche Arbeitsschritte dafür erforderlich sind.
Ebenso gewerblich für Händler ... billig. billig.
Für eine Komplettaufbereitung erhält der Aufbereiter 80-100€ plus Steuer vom Händler oder Autohaus, manchmal sogar noch weniger (!
).
Und dann soll für sowenig Geld "perfekte" Arbeit (Motor, Felgen, natürlich auch von innen, Innenraum inkl. shampoonieren von Himmel und Polstern + Lack) abgeliefert werden, das geht gar nicht. Und man bekommt da manchmal alte, abgerockte Schlorren hingestellt ...
und dann wird gemeckert ... "Lackstellen haste nicht ausgebessert, dein Auto haste aber besser poliert
."
Das gab fast jedes mal Stress mit den Verkäufern: "Ihr könnt doch nicht für´n Trabbi bezahlen und anschließend ´n Ferrari erwarten!" Bezahlt mehr, und dann dreh´ich euch die Kisten auf links!"
Da bleibt die Qualität voll auf der Strecke, das ist schon alleine zeitlich gar nicht zu schaffen. Die Qualifikation des Mitarbeiters steht dann auch hintenan, was ich nicht mache, kann ich nicht lernen.
Gleiches gilt dann analog für den Privatkundenbereich. Die Aufbereiter unterbieten sich ja alle mit ihren Lockangeboten 120 oder 150€ für alles.
Und dieser ganze "Billigsche iß" wirkt sich dann natürlich auf den Lohn aus. Stundenlöhne von 6-7 Euro. Da ist für solche Seminare oder Weiterbildung kein Platz.
Aber es gibt natürlich auch gute Aufbereiter, nicht nur schlechte, die muss man finden. Dort muss allerdings reele Arbeit bezahlt werden.
In dem "Nobelautohaus" wo ich damals gearbeitet hatte, kostete seinerzeit eine (einfache) Komplettaufbereitung 480€. Den Qualtitätsunterschied kann man schon alleine am Preisunterschied "erahnen".
Das ist schon ein riesen Unterschied im Vergleich zu den anderen Aufbereitungen, wo ich war. Ich habe dort viel gelernt.
Selbst dort waren alle Mitarbeiter "ungelernt", geschweige denn hatte jemand ein Seminar oder eine Weiterbildung besucht. Alles "learning by doing" oder "Versuch und Irrtum".
Dann lieber selbst machen ... und vorher Jockels Workshop besuchen.
Ich weiß zwar auch nicht alles ... aber man findet eine Lösung.
Gruß Jockel
.... Ende der Tapete