Eine E10 Freigabe durch den Hersteller ist eine relativ aufwändige Angelegenheit. Alle Materialien die mit dem Sprit in Verbindung stehen, müßten auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Vielen kommt dabei von Zulieferfirmen, auch die müßten die entsprechende Bestätigungen abgeben. Manch ein Teil wird nur durch Langzeittests überhaupt zertifizierbar sein.
Damit liegt der Verdacht nahe, dass man für ein seit Jahren nicht mehr gefertigtes Fahrzeug keine Aufwände mehr betreibt und das Fahrzeug einfach als nicht tauglich klassifiziert.
Darauf sollte man sich aber nicht verlassen. Es gibt ja international auch andere Märkte, wo seit Jahren solche Brennstoffe verwendet werden. Möglicherweise wurden für diese Märkte Modifikationen durchgeführt, die man aus Kostengründen nicht in die Serie hat einfließen lassen. Dann weiß der Hersteller ganz genau, warum er bewußt keine E10 Freigabe erteilt.
Will man empirisch die E10 Tauglichkeit ermitteln, also durch Versuche, muß man eine größere Anzahl von Fahrzeugen (vielleicht 100), die Hälfte mit, die andere Hälfte ohne E10 losschicken und dann vergleichen. Die Aussage eines einzelnen, dessen Wagen 20000 KM überstanden hat, ist alles andere als ein Beweis für die E10 Tauglichkeit.
Mir gibt zum Beispiel zu denken, dass ich im Datenblatt eines Herstellers von Kraftstoffdruckregler wie er in der Barchetta verbaut ist, den Hinweis gefunden habe, dass der Regler nicht für Ethanol geeignet ist. Das heißt nicht anderes, als dass die Membran des KDR nicht gegenüber Ethanol langzeitstabil ist. Oder anders ausgedrückt, um so mehr Ethanol im Sprit, umso früher wird die Membran undicht. Wird die Membran undicht, drückt Sprit über die Unterdruckleitung in die Ansaugbrücke, und ab und zu macht es Puff, und die VIS-Kunststoffbrücke fliegt ein um die Ohren!
Meine Schlußfolgerung daraus:
E5 ist Mist und E10 ist noch größerer Mist, schlicht und einfach, weil Ethanol div. Materialien angreift. Um so mehr davon drinnen ist, um so schlechter.
Wer so viele KM mit seiner BAR fährt, das sich 3 Cent pro Liter bemerkbar machen, der fährt so oder so nicht mehr lange damit. Ein dankbarer KM-Fresser ist die kleine Italienerin nicht, und richtig viel Fahren heißt sowieso nicht mehr lange damit zu fahren.
Wer aber langfristig das Fahrzeug behalten will, solle schon überlegen, ob er wg. 3 Cent pro Liter riskieren will, die Lebendauer zu reduzieren.
Gruß Ralf