Autor Thema: Bremssattel  (Gelesen 9679 mal)

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Offline JP

Re: Bremssattel
« Antwort #40 am: 17. Dezember 2009, 16:08:38 »
Zitat
nix gegen dich, aber die "zimmermänner" sind ja schon immer von diskutabler qualität.... ! naja wenns bei dir aber funktioniert - warum nicht ! ich hoff nur du bekommst keine rissbildung wie alle anderen.

Das hatte ich auch mal gehört... aber nach Rücksprache mit dem TÜV, der Firma Zimmermann und einem Freund der Bergrennen fährt, liegt die verstärkte Rissbildung an der Verwendung von zu "harten" Bremsbelägen. Sprich: Wenn man die Zimmermänner verwendet sollte man keine Renn-bremsbeläge fahren.

Darum habe ich auch die normalen ATE-Beläge montiert. ;)

Zitat
WENN die bremse gut eingebremst ist - weiss ja nicht wann du die kombi montiert hast - ohne einbremsen hast du ja nicht die volle auflage = volle reibung

Also Bremsleistung ist völlig normal.... habe die Kombination seit dem 24.4.2009 verbaut. ;)
Frauen tun für ihr Äußeres Dinge, für die jeder Gebrauchtwagenhändler ins Gefängnis kommt.  (Nick Nolte)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos: Laster sind schwer zu bremsen. (Heinz Erhardt)

IceTea87

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #41 am: 17. Dezember 2009, 21:03:56 »
also bei den zimmermännern war es, zumindest früher, so das das normal "billigscheiben" waren aus eu wo NACHTRÄGLICH löcher eingebohrt wurden.... wie gut das wird kann sich jeder denken der nur etwas materialkunde hatte...

Offline Mille Miglia

Re: Bremssattel
« Antwort #42 am: 18. Dezember 2009, 10:04:03 »
Icetea, glaubst du selbst auch an dieses Märchen???


Bei gelochten Bremsscheiben sind kleine Haarrisse normal, auch bei teuren Exemplaren. Das passiert auch bei Porsche-Originalscheiben.

Zimmermann-Erklärung zum Thema Rissbildung:
Ein Auftreten radial bzw. netzartig verlaufender Risse bei perforierten Bremsscheiben ist normal.
Gemäß Richtlinie „Anforderungen für die Prüfung von Ersatz- u. Sonder-Bremsscheiben und
-trommeln für Fahrzeuge“ des TÜV NORD sind diese bis zur folgenden Größenordnung zulässig:
Länge: max. 0,5 x Reibringbreite
Breite: max. 0,2 mm
Tiefe: max. 0,2 mm

Werden diese Grenzwerte nicht überschritten, liegt kein Schadensbild im Sinne der genannten
Richtlinie vor.
Größer dimensionierte Risse entstehen ausschließlich durch mechanische und / oder thermische
Überbeanspruchung. Ursachen hierfür können sein:
Missachtung der vorgeschriebenen Einfahrphase (siehe Einfahrhinweise)
individuelles Fahrverhalten
intensive Nutzung
ungeeignete Bremsbeläge (hart, verglast, beschädigt, abgenutzt)
fehlerhafte Montage (BS und / oder Beläge)
Fehler anderer Komponenten (Bremssystem, Achsaufhängung, Lenkanlage)


Sandtler zum Thema Materialkunde:
Spezial-Bremsscheiben vom Typ RS bieten auf Grund der beidseitigen Rillen und Löcher zunächst die gleichen Vorteile wie die Bremsscheibe S. Zusätzlich wurden die Scheiben einer Spezial-Wärmebehandlung unterzogen, die wichtige Vorteile bringt:

Während dem Giessen entstehen innerhalb des Gussgefüges unterschiedliche Spannungen. Durch die anschliessende intensive Bearbeitung des Rohlings und die dabei erzeugte Wärme kommt es innerhalb des Materials zu weiteren Eigenspannungen, die ebenfalls grundsätzlich im Material verbleiben. Durch die beim Bremsen erzeugte Wärme lösen sich diese Eigenspannungen ungleichmässig wieder auf. Durch die Entspannung des Materials kann es - selbst bei den hochwertigsten Bremsscheiben - daher zu Rissbildungen kommen, den so genannten Spannungsrissen und zu Verformungen, die sich teils minimal, teils gravierend, negativ bemerkbar machen.

Die hier angewandte sehr aufwendige Wärmebehandlung bringt die Eigenspannung kontrolliert (ohne Risse und Verspannungen) aus dem Material heraus. Jede einzelne Scheibe wird über 36 Stunden bei gleichbleibender Temperatur, gleichem Druck und gleicher Feuchtigkeit usw. behandelt. Die optimalen Werte hierfür wurden in unzähligen Testreihen ermittelt. Die beim Bremsen erzeugte Wärme verursacht bei den so "veredelten" Scheiben keine Material-Entspannungen mehr, sondern wird schneller abgeleitet.
In Verbindung mit guten Sportbremsbelägen kommt es hier zu deutlich besseren Verzögerungswerten.

Ein Nachteil, der jedoch im Motorsport keine Rolle spielt, ist die kürzere Lebensdauer der Sport-Bremsscheiben.




Übrigens:

Durch Bohrungen in den Bremsscheiben vergrössert sich die Wärmeableitung. Durch eine bessere Wärmeabgabe werden Überhitzungsprobleme und die Gefahr des Fadings vermindert; d. h. das Nachlassen der Bremswirkung bei höheren Temperaturen wird vermindert.
Durch Rillen in den Bremsscheiben wird ein stets auf der Scheibe vorhandener Schmierfilm aus Wasser, Öl, Asphaltpartikeln, Gummiabrieb, Abgasrückständen usw. unterbrochen. Dies führt zu einer deutlich kürzeren Ansprechzeit. Die Rillen verhindern ausserdem die Verglasung der Bremsbeläge, die ständig "gereinigt" werden. Dieser Effekt führt ebenfalls zu einer Verbesserung der Bremswirkung. Die Tiefe der Rillen dient auch als Verschleissanzeiger.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

hmbcs

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #43 am: 18. Dezember 2009, 11:47:40 »
also bei den zimmermännern war es, zumindest früher, so das das normal "billigscheiben" waren aus eu wo NACHTRÄGLICH löcher eingebohrt wurden.... wie gut das wird kann sich jeder denken der nur etwas materialkunde hatte...

Hi IceTea87,
ich frage mich, wann Du denn die Löcher bohren würdest, wenn nicht nach dem Gießen.

Zum Thema Materialkunde:
Ich bin mir nicht sicher, worauf Du hinaus willst.
Kannst Du da mal etwas konkreter werden?

Danke und viele Grüße,
hmbcs

IceTea87

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #44 am: 19. Dezember 2009, 13:38:49 »
also es ist ja immer so das man durch bohren / verändern der fläche gewisse spannungen und verformungen (unsichtbar) in das material bringt... diese können dann zu rissen / verfomung usw. führen, wohlgemerkt können.

das leichte risse normal sind weiss ich auch, jedoch macht man " bohrungen " meines wissens in die gussform und bohrt diese nicht wirklich

hmbcs

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #45 am: 20. Dezember 2009, 15:37:57 »
Hallo IceTea87,
Gefügespannungen kann man rausbekommen (Stichwort: Glühen) und unsichtbare (nicht messbare?) Verformungen gibt es nicht.
Da die Bremsscheibe ein einfacher Körper ist, wird der Preis fast ausschließlich vom Material bestimmt.

Wenn richtig gebohrt wird, treten weder Spannungen noch Verformungen auf.
Es ist einfach wirtschaftlicher, genau definierte Löcher nach dem Gießen zu machen. Deshalb wird gebohrt.

Viele Grüße,
hmbcs

dohcdriver

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #46 am: 21. Dezember 2009, 08:32:31 »
Laut Auskunft Zimmermann werden die entsprechenden Bohrungen in den Bremsscheiben nachträglich in die normalen Vollmaterialscheiben gesetzt.

Ein Bekannter hatte vor knapp 2 Jahren (manche erinnern sich vll noch an die Bilder die ich damals eingestellt hatte) solch massive Probleme mit den Zimmermännern, dass da ein Gutachter der Versicherung dran war.

Zwar konnte da auch nicht einwandfrei geklärt werden, warum die Bremscheiben nach knapp 10.000km aussahen wie deformiertes Altmetall, aber man musste auch eingestehen, dass für die Herstellung der sogenannten "Sportbremsscheiben" keine besonderen Materialien verwendet werden/wurden!?!

Es gibt natürlich Scheiben/Beläge-Kombinationen, die absolut nicht passen und die Zimmermänner dürfen auch keinen Fall mit zu harten Sportbelägen gefahren werden, dann ists schnell aus mit dem Sein.
Das sind leider keine Vermutungen, sondern in einem anderen Forum über einige Jahre zusammengetragene Erfahrungswerte.

Sollte natürlich die b nur in den Sommer-Ausflugs-Cruising-Parametern gefahren werden, reichen ja schon die Serienbremsen absolut aus und dann hat man auch mit anderen Fabrikaten keinerlei Probleme. :happy:

Ich finde die auf jeden Fall ok und werde erst im Sommer nach einer netten Nordschleife die Bremsenproblematik angehn.

Offline Mille Miglia

Re: Bremssattel
« Antwort #47 am: 21. Dezember 2009, 09:07:43 »
Zitat von: IceTea87
das leichte risse normal sind weiss ich auch, jedoch macht man " bohrungen " meines wissens in die gussform und bohrt diese nicht wirklich
Nein, bei gelochten Bremsscheiben werden die Löcher immer nach dem Gießen ins Material gebohrt. Das wird sogar bei Kohlefaserbremsscheiben so gemacht.
Materialspannungen kommen auch nicht vom Bohren, sondern sind durchs Gießen schon im Werkstück. Bei harten Beanspruchungen treten eben genau an den Bohrungen hohe Temperaturen auf (sogenannte Hotspots) und dabei kann es zu diesen Rissen kommen. Eine Wärmebehandlung der schon fertigen Scheibe (Glühen) vermindert den Effekt, das wird aber nur bei wenigen Typen (meist nur für den Rennsport also ohne ABE) so gemacht.
Sogar unser Hund ist gechipt!
Bringt aber nix, säuft genausoviel wie vorher und schneller isser auch nicht geworden... :snoopy:

IceTea87

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #48 am: 21. Dezember 2009, 21:13:05 »
wusste ich nicht, naja gut dann nehm ich das zurück !

das letzte aber ist die geläufige meinung über zimmermänner...

desweiteren sind die scheiben unverschämt günstig, das sollte allein schon stutzig machen.


hmbcs

  • Gast
Re: Bremssattel
« Antwort #49 am: 21. Dezember 2009, 22:37:31 »
...
das letzte aber ist die geläufige meinung über zimmermänner...

desweiteren sind die scheiben unverschämt günstig, das sollte allein schon stutzig machen.
...

wie gesagt, meine sind seit 100.000 km drin und machen keine Probleme.
Ich fahre viel Autobahn und ich fahre (wenn möglich) schnell.

Entweder habe ich Glück oder die geläufige Meinung ist falsch.

Viele Grüße,
hmbcs