Wenn der Kompressionstest gut ausfällt, würd ich auch erst die Schaftdichtungen
wechseln. Da muss dann der Kopf nicht runter.
Aber Du sparst dabei nur die Kopfdichtung und die Zyl-Kopf-Schrauben (Arbeit nicht eingerechnet).
Evtl. investierst Du mal ein paar Euro in eine WS die ein Endoskop hat und in die
Zylinder schaut.
Ich kenn das so: bläulicher Qualm ausm Auspuff beim Gas wegnehmen = Schaftdichtungen,
bläulicher Qualm ausm Auspuff beim Beschleunigen = Kolbenringe (bzw. irgendwas an
der Abdichtung zwischen Kolben und Zylinder)
Dann kommt noch die Zyl-Kopf-Dichtung ins Spiel, die entweder zwischen Wasser- und
Öl- Kanälen undicht sein kann (Wassertropfen im Öl oder Öl im Wasser und es raucht
nix) oder auch an einem Zylinder selbst (dann entweder zum benachbarten Zylinder,
das würde man aber beim Fahren merken, oder zum Wasser- oder Öl-Kanal hin, dann
hast du entweder Blubberblasen im Kühlwasserbehälter oder es bläst aus der
geöffneten Öleinfüllöffnung (was bei def. Kolbenringen aber auch so ist).
Also Kompressionstest, wenn der nicht so gut ist, mit Endoskop reinschauen, wenn da
nix zu sehen ist, Kopfdichtung defekt.
Ums zusammenzufassen: Wenn Du eh die Nockenwellen ausbauen musst um die
Schaftdichtungen zu wechseln, kannst du auch den Kopf für 50 Euro (Materialmehrpreis)
runterbauen...
Will noch ne Geschichte erzählen:
Kam vor ein paar Monaten ein 19 Jähriger zu mir, sein Astra läuft nicht so toll, braucht
viel Öl, geht im Leerlauf öfter aus.
Oke, Haube auf.
Oje, alles verölt, Gammelbock...
Der Junge hat das Auto 2 Monate vorher so gekauft.
Erstmal (wegen dem sehr schlechten Leerlauf) Zündkabel gecheckt, alles i.O.
Oke, vom Kumpel Kompresionstester geliehen, getestet...
Dritter Zylinder 1,5 Bar, oha... (Kerze sah auch ölig aus)
Da das ne alte Kiste war und gebrauchte Opel-Motoren billig sind, hab ich ihm empfohlen
den Motor zu wechseln, Reparatur lohnt nicht.
4 Wochen später kam er mit dem Kolben des 3 Zylinders: Loch drin...