Hat einer von euch schon mal daran gedacht, wie Bioethanol gewonnen wird und wie umweltschädlich dieses Zeug ist?
Gedanken hab ich mir da schon gemacht. Und nicht nur ich, denn im Web findest du viele Antworten auf deine Fragen.
Meinst du Bioethanol, das bei uns hergestellt und verbraucht wird, oder das was in Brasilien (aus Zuckerrohr) und USA (aus Mais) hergestellt wird?
Die vergleichsweise geringen Mengen, die in Europa aktuell verbraucht werden, werden auch hier hergestellt. Die USA z. B. belegen Ethanol-Kraftstoff aus Brasilien mit mindestens 25 % Importzoll, die EU erhebt Einfuhrabgaben von rund 50 %. Biokraftstoffe aus Drittländern unterliegen hohen Importbarrieren in der EU und in den USA. In Deutschland wird Ethanol fast ausschließlich aus Zuckerrüben (ca 6-7000 l/ha) und Weizen (ca 2600l/ha) hergestellt. Die Reststoffe können zu 90% weiterverarbeitet werden, hauptsächlich als Futtermittel. Das Wasser, das bei der Destillation verwendet wird, ist auch hinterher immer noch Wasser
Die Beimischung von Ethanol zum normalen Sprit wird in Deutschland jetzt schon gemacht, etwa 2% sind im Normal- und Superkraftstoff eh drin. Dazu kommt noch etwa 1,5%
ETBE zur Verbesserung der Klopffestigkeit.
Perfekt ist die Herstellung von Ethanol sicher nicht, doch mit Biokraftstoffen der 2.Generation sieht es deutlich besser aus. Mit BTL kann aus verschiedensten organischen Abfallprodukten Biosprit hergestellt werden, aktuell nur in kleinen Versuchsanlagen aber industriell fertigende Großanlagen sind geplant.
Ginge es nur um die Reduzierung von CO² und die Einsparung fossiler Brennstoffe, wäre der beste Weg, mehr Holz zur Strom- und Wärmegewinnung einzusetzen. Da haben allerdings die Stromkonzerne etwas dagegen und die haben eine noch größere Lobby in der europäischen Politik als die Auto- und die Mineralölindustrie.
Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion?
Weltweit liegen mehr als 100 Mio. ha Agrarflächen brach, allein in Russland 10 Mio. ha, in Indien sogar 60 Mio. ha. Es ist also noch reichlich Potenzial zur Steigerung des Energiepflanzenanbaus vorhanden.
Bisher wurden erst 1,5 % der europäischen Getreideernte energetisch genutzt, womit kein Anstieg der Lebensmittelkosten gerechtfertigt erscheint. Gleichwohl ist der Einsatz von mit Lebensmittel konkurrierenden Bioprodukten (z. B.Ölpflanzen) für die Energiegewinnung sicherlich nicht der richtige Weg. Dieser muss auch angesichts der Alternativen („Abfallstoffe“)" nicht genutzt werden
Ach ja, eins hab ich noch gefunden:
Der in Deutschland produzierte Alkohol wird aktuell nur zu 40% für die Kraftstoffgewinnung hergestellt. Der größte Anteil wird immer noch gesoffen.