Jürgen, das ist alles gar nicht so kompliziert!
Dennoch habe ich Fragen:
1. Was bedeutet Batterie ok? Wurde die Batterie in der Werkstatt mit einem Tester unter Last gemessen? Auf der Batterie sind Angaben zum Kältestrom, meine Varta hat, wenn ich mich richtig erinnere, 460 AH. Die Batterie wird durch den Tester unter Last (Widerstand) gemessen, wenn die Batterie diesen Wert erreicht, ist sie ok. Was anderes ist nicht aussagekräftig! So z.B. wenn bei laufenden Motor an der Batterie eine Spannung von über 13 Volt gemessen wird (LiMa ca. 13,7V bei der B., bei neueren Fahrzeugen um die 14,4V) und die Batterie eine Ruhespannung (kurz nach dem Motorlauf) von 12,8 Volt hat.
Häufig bricht die Spannung bei älteren oder geschädigten Batterien unter Last ein (Zellenschluss/ Sulfatierung pp.), dann liegen nicht mehr 12,8V sondern vielleicht nur 10,5 Volt oder weniger an!
Ich hatte vor Jahren Probleme mit meinem ABS, Fiat hatte meine B. am Tester und kam zu der Diagnose "ABS-Totalschaden"!!
Was war es letztendlich: Meine Batterie hatte einen Zellenschluss, zum starten des Motors hat es gelangt, der Elektronik aber nicht.
Neue Batterie, Problem gelöst! Von wegen ABS-Totalschaden. Kleiner Fehler, große Ursache.
Im Laufe der Jahre habe ich mir folgendes angeschafft:
- Batterietrennschalter, kostet 5€ und wird einfach am Minuspol installiert. Dieser verhindert die Entladung der Batterie, die Selbstentladung der Batterie ist fast zu vernachlässigen! Meine B. steht auch die meiste Zeit im Jahr, und es schon öfter vorgekommen, dass die Batterie platt war durch das lange stehen!
- vernünftiges Ladegerät: ich habe mir ein C-Tec angeschafft, damit lade ich regelmäßig die Batterie meiner Autos. Das Gerät hat einen Modus, wo die Batterie "aufgekocht" wird (Spannung über 14V), so soll die Sulfatierung behoben bzw. rückgängig gemacht werden.
- Novitec-Pulser, funktioniert ähnlich wie das C-Tec, wird einfach an Plus und Minus-Pol der Batterie angeschlossen, und soll durch ebenfalls kurze Stromstöße die Sulfatierung verhindern.
Meine Batterie in der Barchetta habe ich vorletztes Jahr nach gut 12 (!!) Jahren entsorgt, sie hatte den angegebenen Kältestrom nicht mehr erreicht.
Zu guter letzt: auch eine "wartungsfreie Batterie" muss gepflegt werden, damit man lange gut von ihr hat.
2. Kriechstrom gemessen in der Werkstatt? Wie hoch? Wie gemessen?
In der B. gibt es eigentlich keinen Verbraucher, der einen Ruhestrom bei ausgeschalteter Zündung zieht, lediglich die Uhr.
Alles was über 1 oder 0,5 AH liegt ist viel zu viel. Ich weiß nicht genau wie der exakte Wert bei meiner B. war, 0,02A (??).
Bin mir dabei aber nicht sicher.
Zur Fehlerbehebung/- suche: Minuspol der Batterie abschrauben und zwischen Minuspol und Klemme den Ruhestrom mit einem Multimeter messen (A!). Liegt der Wert zu hoch, eine Sicherung nach der anderen ziehen, um so den Übeltäter einzugrenzen.
Meist sind das auch nur Kleinigkeiten: Kriechströme, unsaubere Kontakte, defekte (Tür-)Kontaktschalter pp.
So kann man das schön eingrenzen und dann gezielt den Fehler beheben.
Viel Spaß bei der Fehlersuche. Aber eigentlich müsste das eine "kompetente Werkstatt" draufhaben, das ist ja keine Raketenwissenschaft. Das habe ich als "Laie" auch an meiner B. so gemacht.
Grüße aus Flensburg
Jockel
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