Es gibt auch 2019 noch Auto-Abenteuer!
Am Car-Freitag
bin ich alleine auf wunderbaren kleinen einsamen Straßen im Hunsrück gecruist (Eindrücke kann man nachher auf den Dashcam-Videos in meinem anderen Thread sehen!). Toller Tag, tolles Wetter, tolles Auto, tolle Landschaft.
Und dann plötzlich, von einem Moment auf den anderen: Penetranter Benzingeruch.
Nach meinen frühen Motorrad-Feuererfahrungen (und unsererm kürzlichen Feuerlöscher-Thread) war mir klar, dass es ganz falsch sein könnte, mit heißgefahrenem Motor, Krümmer usw. sofort anzuhalten.
Also erstmal länger im 5. Gang möglichst langsam fahren und alles etwas abkühlen lassen. Glücklicherweise keine (roten) Ampeln oder geschlossenen Bahnübergänge in der Landschaft.
Erst dann mit deutlich kühlerem Motor irgendwann kurz auf einen Wald-Parkplatz am Ende der Welt:
Mist - unterm Tank tropft deutlich Benzin. D.h. Tank oder Benzinleitung undicht. Also gleich dreifaches Problem zu lösen:
a) Wohin mit dem Benzin? Da waren noch einige Liter im Tank (glücklicherweise nicht voll) - kann und darf man ja natürlich nicht einfach im Waldboden versickern lassen (und natürlich auch keine große flache (!) Schüssel zum Drunterstellen dabei - gehört irgendwie nicht zu meinem Notfall-Set.
)
b) Wie bzw. wie weit weiterkommen mit Benzinverlust, also eher bald ohne Benzin?
c) Wie Hilfe anfordern (die Mobilnetz-Abdeckung im Hunsrück - naja ...)
Mal davon abgesehen, dass Benzin schon ein etwas heikler Stoff ist - mulmiges Gefühl ...
Auf jeden Fall erst mal wieder gestartet und behutsam weiter gefahren, immer mit je einem Blick
- auf die Tankanzeige,
- auf das Navi (Entfernung bis zur nächsten größeren Ortschaft bzw. zuhause),
- auf das Mobilnetz.
Und dabei natürlich dauerndes Klickerdiklick in meinem Hirn auf der Suche nach einer Lösung.
Ergebnis:
Priorität 1: Tank leerfahren.
Priorität 2: Anhalten an einer Stelle mit Netz.
Ideal: Eine Tankstelle, wo ich das Restbenzin wenigstens in der Ablaufwanne auslaufen lassen und Hilfe anfordern kann.
Nächster größerer (und mir vertrauter) Ort: Bingen, die ARAL am Ortseingang. Blick auf Tank und Navi: Könnte (!!) gerade so passen.
Und, mal wieder so etwas Unglaubliches: Nach um die 40 Kilometern Fahrt mit angespannten Nerven sehe ich tatsächlich endlich die Tanke vor mir, Benzinanzeige am unteren Anschlag - und (glaubt mal wieder keiner, aber ungelogen) 10 (!!!) m vor der Tanke geht der Motor aus und ich rolle gerade noch so auf die Tankstellen-Ablaufwanne. Es tropft noch ein bisschen Benzin, ich gebe drinnen Bescheid, und der Rest ist eine "normale" Pannengeschichte (Notruf, Abschleppwagen, Auto ohne Mehrkosten zu meiner nun in erreichbarer Näge gelegenen Fiat-Werke).
Dort noch mal ein genauerer Blick: Im Kofferraum schwappen 1-2 Liter Benzin. (Da meine Kofferräume ja "leergeräumt", also von allen Innenverkleidungen befreit sind, ließsich das noch recht leicht aufsaugen und entsorgen.)
Am Dienstag sollen die in der Werke mal den Tank freilegen und schauen. "Überschaubares" und lösbares Problem.
Ich werde natürlich berichten, was es genau war.
Im Nachhinein:
Einerseits mal wieder extremes Glück im Pech. Andererseits aber auch "mulmige Erleichterung", das diese ziemlich "brenzlige" Situation so gut ausgegangen ist.
Frage an euch? Was hättet IHR in dieser Situation (anders?) gemacht?
Auf welche Idee(n) hätte ich vielleicht noch kommen können?Nachtrag:Barchetta-Notdienst: Silbern hilft Gelb. (Geht nichts über eine Zweit-B!
)