Ein paar Erfahrungen aus dem Alltag:
1.
Die digitalen Komponenten können natürlich nur so akkurat arbeiten, wie sie zuverlässige Informationen von den analogen Sensoren bekommen. Ein Beispiel ist die Einspeisung der Drosselklappenstellung. Dafür muss das PVC-CC kalibriert werden.
Bei der Gelben ist das kein Problem: Leerlaufstellung wird im PVC-CC als "0 %" angezeigt, und ein minimaler Druck auf's Gaspedal wird auch sofort im PCV-CC in Werten > 0 % angezeigt.
Aber bei der Silbernen verwirrte mich zunächst, dass die Drossel immer noch als "0 %" angezeigt wurde, obwohl ich doch das Gaspedal trat (wäre ja auch toll und sehr ökologisch gewesen, wenn ich auch beim Beschleunigen und schneller Fahren im Leerlaufverbrauch geblieben wäre!
).
Ein direkter Vergleich von Drosselklappenstellung am Zug (beide Fahrzeuge sind M1) und PCV-CC-Anzeige per Augenschein ergab, dass sich die Drosselklappe bis zu ca. 5 % öffnet, bevor sich dies an Werten über 0 % im PCV-CC zeigt, d.h. dass das Drosselpoti zu niedrige Werte weitergibt.
Das bedeutet, dass, wenn das Gaspedal bis 5 % heruntergetreten wird, der PCV noch die
Leerlauf-Zielwerte aus der Map verwendet, und auch für alle anderen Zielwerte die x-Achse um ca. 5 % verschoben ist, also ein für z.B. "20 %" Drosselklappenöffnung eingegebener Zielwert vom PCV in Wirklichkeit erst bei 25 % Drosselklappenöffnung verwendet wird.
Leider lässt die Kalibrierung im PCV-CC keine negativen Werte für das Minimum (den Leerlauf) zu, mit denen man den Versatz durch das Poti hätte ganz einfach kompensieren können.
Diese 5 % sind für die Maps kein so großes Ding, dass ich dafür das Poti ausgetauscht hätte, und wenn man das einmal weiß, kann man es in den Maps berücksichtigen. Wenn man mit "5 % Gas" dahingleitet, ist es ja gar nicht schlecht, dies mit dem üblicherweise für den Leerlauf etwas magerer eingestellten Gemisch zu tun (bei meinem Beispiel mit dem AFR von 14,5), und wenn man beschleunigt, kommt man ja in wenigen Millisekunden über die 5 % hinaus und die (üblicherweise) etwas fetteren Werte greifen (bei mir 14,1 bis 13,4 je nach Drehzahl) - der "Punch-Verlust" dürfte nicht wahrnehmbar sein.
Was anderes wäre es, wenn das Poti noch ungenauere Werte liefern würde, das könnte die Maps dann schon verfälschen. Es lohnt sich also, bei der Drossel-Kalibrierung des PCV-CC genau hinzusehen, ob sich das Minimum wirklich auf 0 einstellen lässt bzw. wie hoch der Mindestwert ist. (Für das "normale" Steuergerät trifft das natürlich eigentlich auch zu - wer von euch hat das dafür schon mal überprüft, welche Werte das Poti im warmen Leerlauf bei geschlossener Drosselklappe tatsächlich weitergibt?)
2.
Das PCV-CC bietet blöderweise keine Option, eine
neue Map zu erstellen; man geht wohl davon aus, dass man eine der von der Firma für die verschiedenen Motorradmodelle (für die der PCV ja ursprünglich gedacht ist) einsetzt. Das ist aber kein Problem, weil man dann eben irgendeine beliebige nimmt (ich kann gerne eine zur Verfügung stellen) und dann die Werte direkt im PCV-CC oder über Excel ändert.
Man muss dann allerdings daran denklen, dass, wenn man eine bereits per Autotune modifizierte Map verwendet, beim Überspielen auf den PCV auch leicht aus Versehen die alten Autotune-Trim-Werte mit übernimmt (ist mir am Anfang passiert). Wenn man dann noch vorab versehentlich die Autotune-Werte im PVC-CC "akzeptiert" (also mit diesen Werten die Einspritzwerte in der "Fuel"-Tabelle dauerhaft verändert), dann passt die Map nicht mehr.
Also entweder auf "Target AFR" gehen und nicht "Send Map", sondern "Send Table" anklicken, oder die "Trim"-Tabelle selbst komplett nullen.
3.
Wenn man seine Maps wie ich mit MS Excel gestaltet und verwaltet:
Excel verwendet ja auf deutschen PCs Dezimal
kommas. Mit copy&paste lässt sich eine Zielwert-Maps eigentlich problemlos in die "Target AFR"-Map des PCV-CC übertragen (obwohl das PCV-CC als amerikanische Software eigentlich Dezimal
punkte möchte).
Das PCV-CC kann da dennoch eigenwillig sein: Ich habe das PCV-CC sowohl auf meinem häuslichen Haupt-PC als auch auf einem mobilen PC installiert, beide PC laufen unter Win 7 und sind meines Wissens identisch konfiguriert. Trotzdem meckert das PCV-CC auf dem mobilen PC, wenn ich eine Excel-Target-Map (mit Dezimalkomma-Zahlen) erst vom häuslichen PC auf den mobilen PC kopiere und dort in das PCV-CC kopiere.
Wenn ich aber erst auf dem häuslichen PC die Excel-Map in das PCV-CC kopiere, dort als PCV-Datei abspeichere, dann diese PCV-Date auf den mobilen PC kopiere und dort im PCV-CC öffne, gibt es kein Gemecker. (Wer versteht das?)
Falls es also mal solches Gemecker im PCV-CC gibt: Nicht verunsichern lassen, sondern ignorieren, oder falls das nicht geht, die Dezimalkomma-Zahlen direkt im PCV-CC in Dezimalpunkt-Zahlen ändern. (Dazu reicht es, wenn man alle Felder mit gleichen Zielwerten markiert, indem man mit gedrückter rechter Maustaste darüber fährt, und dann den Wert
einmal eingibt - er wird dann für alle Felder übernommen.)
Ich mache sowieso sicherheitshalber nach jedem "Send" sofort noch einmal ein "Get" zur Kontrolle, um zu sehen, ob der PCV nun tatsächlich die richtigen Werte übernommen hat - man hat sich da mal leicht verklickt, oder das "Send" gleich ganz vergessen, und wundert sich dann, dass die Änderung der Map nichts bewirkt hat ...
Fragen? Ergänzungen? Immer gerne!!
(Und bei dieser Gelegenheit auch gleich ein herzliches
an Klaus (@sualk), der mich ursprünglich in den PCV-CC eingeführt und mir viele Tipps dazu gegeben hat!!!