Die günstigen müssen nicht unbedingt schlecht sein, bremsen zwar, haben dann aber u.a. die Eigenschaft enorm viel Bremsstaub der mitunter rostfördernd ist, zu produzieren. Diese sind zudem eher Bremsscheibenverschleißend.
Geht man in die höheren Preissegmente findet man dort Beläge die wesentlich weniger Bremsstaub entwikeln und zugleich eher Bremsscheiben schonend sind.
Eher kommt es auf die Mixtur des jeweiligen Herstellers an. Entscheidet man sich für einen Belag aus dem unteren Preissegment sieht man an der Zusammensetzung warum hier eben günstig produziert wird.
Semi-Metallic
Reibmittel der “Semi-Metallic” Kategorie enthalten 30 bis 65 Prozent Metall (Stahl, Eisen, Kupfer, Messing etc.) gemischt mit Graphit, Füllstoffen und Bindemitteln. Diese Beläge haben den Ruf niedriger Kosten bei einer langen Haltbarkeit und eines guten Heißbremsverhaltens, aber auch eines hohen Verschleißes der Bremsscheibe und der Anfälligkeit für Quietschen. Hauptmarkt dieser Bremsbeläge war bisher Nordamerika, wo sie aber zunehmend von keramischen Belägen verdrängt werden.
Organic
Reibmittel der “Organic” Kategorie (manchmal auch “Non Asbestos Organic” oder NAO genannt) bestehen aus Fasern, die aus Glas, Gummi, Karbon bzw. Kevlar® und Twaron® gewonnen werden können. Ferner bestehen sie aus Füllstoffen und temperaturresistenten Kunst- bzw. Naturharzen. Diese Beläge gelten als weicher, leiser, sie stehen aber auch im Ruf eines schnelleren Verschleißes und der Entwicklung von mehr Bremsstaub. Dazu entwickeln sie, vor allem nach einer erhöhten Temperaturbeaufschlagung, ein schlechteres Reibwertverhalten. Hauptmarkt dieser Bremsbeläge ist Japan und die USA.
Low-Metallic
Reibmittel dieser Kategorie bestehen aus den vorgenannten organischen Stoffen, gemischt mit einem Anteil von 10% bis 30 % an Metall, meist Kupfer oder Stahl. Diese Beläge stehen im Ruf eines besseren Heißbremsverhaltens, besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Auf der Negativseite werden Bremsstaub und Quietschneigung genannt. Hauptmarkt dieser Beläge ist Europa.
Ceramic
Reibmittel der keramischen Kategorie sind ein relativ neuerer Zugang. Keramische Beläge wurden erstmals 1985 von Fahrzeugherstellern eingesetzt. [4]. Diese Reibmittel bestehen aus keramischen Fasern, Füllstoffen, Bindemitteln und möglicherweise kleinen Anteilen von Metall. Diese Beläge sind gewöhnlich heller, leiser, aber auch teurer als andere Beläge. Bei Verwendung von keramischen Belägen gilt der Verschleiß der Bremsscheiben als geringer. Hauptmärkte dieser Beläge sind Nord-Amerika und Japan. Obwohl der Begriff “Ceramic” weite Verwendung erfahren hat, gilt er unter Fachleuten nicht als generischer Begriff für ein Reibmittel. Jeder Belag, der keramische Ingredienzien enthält, kann “keramisch” genannt werden. Es kann durchaus sein, dass ein Belag, der in Europa als „low-metallic“ verkauft wird, in den USA als „ceramic“ vermarktet wird. [5]
Sport- und Luxuswagen haben zudem manchmal Bremsbeläge aus Kohlenstofffaser verstärktem Siliciumcarbid oder auch Spuren von Ton.
Das ein Belag eine gewisse Qualität haben muss ist in der EU ganz klar geregelt. Die Regelung dazu, ECE-R 90, legt ganz klar folgende Eigenschaften fest:
* Gleicher Reibwert wie Original-Beläge des Fahrzeugherstellers (Abweichungen bis +/-15% erlaubt)
* Druck-, Scherfestigkeit und Werkstoffhärte
* Prüfung auf Geschwindigkeits-Sensibilität
* Asbestfreiheit
* Ein Genehmigungszeichen muss am Ersatzteil dauerhaft identifizierbar sein. Es besteht aus einem Kreis, in dem sich der Buchstabe "E" und die Kennzahl des Landes befindet, das die Genehmigung erteilt hat und der Bezeichnung "90 R", gefolgt von einem Bindestrich und einer Genehmigungsnummer.
* Die Verpackung der Beläge muss verklebt/versiegelt sein, um vorheriges Öffnen klar zu erkennen.
* Auf der Verpackung müssen die für den Belag zugelassenen Fahrzeuge gelistet sein.
* Jeder Verpackung müssen Montageanleitungen in einer der Amtssprachen der ECE und der Sprache des Landes, in dem sie verkauft werden, beiliegen.
Ziel dieser Regelung ist, dass Nachbau Bremsbeläge zumindest einige Mindestanforderungen erfüllen.
Bei KFZ-Teilen sind hohe Preisunterschiede zwischen Original-Teilen und Nachbaumarkt vorhanden und folglich könnten ohne diese Regelung bei Kunden Zweifel an der Qualität oder Sicherheit entstehen.
Speziell Webshops und in Online-Auktionshäusern tätige KFZ-Teilehändler betonen daher besonders, dass ihre Produkte diese E-Kennung aufweisen und preisen diese als besonderes Qualitätsmerkmal an.
Anbieter von Bremsbelägen für den deutschen Nachbaumarkt, die der ECE-R 90 entsprechen, sind z. B. Becorit, Bremskerl, Bosch, Brembo, Continental AG (ATE, Barum), EBC, Eurobremsband (Beral), Federal-Mogul (Ferodo), Honeywell (Jurid, Bendix), TMD Friction (Pagid, Textar, Mintex, Don), TRW/Lucas, PEX Automotive Group. Die bekannten Fahrzeughersteller produzieren übrigens selbst keine Bremsbeläge, sondern lassen diese von Bremsbelagherstellern nach den eigenen Vorgaben produzieren.
Ich hoffe das es so ein wenig transparenter wird warum es eben günstige und teure Beläge gibt. Und natürlich es gibt auch immer mal Teile die zerbrechen. Wenn es nicht ein Hersteller Fehler war kann es aber auch ein Montage Fehler sein. Z.B. wenn der Pin auf den Belag nicht in die Nut am hinteren Kolben greift. Dann wirken ganz andere Hebelkräfte darauf und der Belag kann auch schon mal brechen.
Inhalte teilw. Wikipedia
Wer die Teile montiert ist gleich, nur Ahnung davon sollte er haben!