Hallo Ralf,
damit kommen wir wieder auf das zentrale Thema dieses Threads zurück.
1. Serienmodus (Sprungsonde) + PC5 ("Hybridmodus") Wir beide stimmen also völlig darin überein, dass eine Veränderung der Injektion z.B. durch den PC5 nur im Open Loop Sinn macht. Das war ja auch mein Ausgangspunkt. Wie du richtig beschreibst, hätten wir im Closed Loop zwei Regelkreise, die gegeneinander regeln. Du hast die Argumente noch einmal gut zusammengestellt.

Bleibt tatsächlich die bereits gestellte Frage, ob wir feststellen können, unter welchen Bedingungen die ECU in den Open Loop geht, und ob das Parameter sind, die der PC5 überhaupt "kennen" kann.
Da blieben wegen der eingeschränkten Sensorik des PC5 in der Tat nur
Drosselstellung und
Drehzahl.
Zusätzlich bliebe noch die über die Zeit differenzierte Veränderung der Drosselstellung, die allerdings, wenn ich PC5 gut genug kenne, nur in der "
virtuellen Beschleunigerpumpe" vom PC5 selbst berechnet wird.
Damit scheidet dieser Modus "PC5 + Serienmodus (Sprungsonde)" aus. Ok, das können wir übereinstimmend abhaken.
2. PC5 + "Sportmodus" (Breitbandsonde)(Wir sehen hier mal völlig ab von den rechtlichen Aspekten! Das sind alles Überlegungen, die durch das Erlöschen der ABE rechtlich nur abseits öffentlicher Straßen "auf der Rennstrecke" überhaupt praktikabel sind.)
Wie du schreibst:
"Eigentlich müsstest du die Lambdasonde stilllegen, und dann die ECU stromlos schalten." So ist es: Tatsächlich erfordert der Wechsel in diesen Modus mit dem Umschalten auf die Breitband- statt der Sprungsonde zunächst ein "Zurücksetzen" der ECU durch Abklemmen von der Bordspannung (in der Praxis üblicherweise über einen Massepol-Schalter). Da die ECU danach "lambda-blind" ist, kann sie nicht mehr lambdaregeln und, wenn ich das richtig sehe, dann auch keine Selbstadaption durchführen und also auch keine Korrekturmap erstellen. Damit sollte diese Regelung abgeschaltet sein (einen
"definierten Zustand", wie du schreibst, also konstanten, nicht dynamischen Zustand einnehmen), und die Injektionssteuerung erfolgt dann ausschließlich noch über die Map des PC5, ggf. mit Autotune.
Wechselt man dann wieder in den Serienmodus mit Sprungsonde, beginnt die ECU wieder mit der Selbstadaptation, löscht (hoffentlich) den gespeicherten Fehler ("defekte Lambdasonde") und erstellt von Neuem eine dynamische Korrekturmap.
Wir kommen also insgesamt zu dem Ergebnis: a) Es gibt diese beiden möglichen Konfigurationen parallel, wie ich es eingangs beschrieben habe.
b) Eine "Hybrid"-Kombination ist nicht sinnvoll; man muss sich entscheiden (wobei sich die Alternative rechtlich auf der Straße gar nicht stellt).
c) Höchstens der Einsatz der virtuellen Beschleunigerpumpe des PC5 im Serienmodus, die ganz unabhängig von der Lambda-Regelung (und auch nur für wenige Kurbelwellenumdrehungen / Millisekunden) arbeitet, könnte eine Art Hybrid darstellen (wieder ganz unabhängig von der Rechtslage); aber da müsste man schon sorgfältig messen bzw. testen, ob das "was bringt".
Damit könnten wir aus meiner Sicht die Diskussion erst mal abschließen.
Einverstanden?