Autor Thema: Einzeldrosselklappen  (Gelesen 10596 mal)

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Offline das Boot

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Einzeldrosselklappen
« Antwort #30 am: 16. November 2006, 22:09:49 »
:D hallöle nochmal....ja lach :lol: das mit den Webern war echt ne Spielerei :D Habe mindestens einmal in der Woche synchronisieren müssen, weil immer wieder auseinander liefen. hab da mit der Zeit nur noch nach gehör gemacht. Hatte ne 312°Nocke drinnen und im Leerlauf, wenn man vom Lauf sprechen konnte, hustete die Maschine schon extrem. Habe übrigens, wie die Serieneinspritzanlage wieder draufbastelte(mußte diese auch von den Kanälen her angleichen, da ja extrem groß waren) hatte ich bei der AU damals spitzen Abgaswerte :D Konnte das gar ned glauben, da die Maschine mit der Anlage im Leerlauf schon zu knabbern hatte, aber der HC-Wert war besser als bei jedem Katfahrzeug seinerzeit! Die Verbrennung war anscheinend durch die Verdichtung so sauber, daß wirklich fast nix hinten rauskam. War mir echt suspekt, war aber Tatsache! Heute ist mit Webern oder so natürlich mit den strengen Abgasbedingungen nix zu machen und wirklich schade :cry: Aber a bisserl sollte man ja doch die Umwelt im Hinterkopf haben, aber übertrieben wird da schon maßlos. Es sind ja nur wenige Ausnahmen und muß sagen daß das alles sowieso nur ne Milchmädchenrechnung von der Regierung ist. Wenn man bedenkt was für Belastung an die Umwelt von Großhubraumfahrzeugen mit Spritverbräuchen jenseits von Gut und Böse, an die Umwelt geht, wird kein Riegel den Autofirmen vorgesetzt. Irgendwie lächerlich, wenn man Tunern die mal was anders machen wollen an ihren Kisten, gleich den Gar ausmacht. Na ja...so ist das halt und wird bestimmt auch noch schlimmer.
Aber laßt Euch nix vermiesen!
Weiter viel Spaß und netten Gruß
Klausi :lol:
Hallö zusammen:-)) Komme aus dem Bayerischen Wald und bin auch ein Barchettafahrer seit es eben dieses geile Auto gibt:-)) na suche natürlich auch nette Kontakte zu Gleichgesinnten und freu mich natürlich auch auf Fragen und Nachrichten:-))

rotesboot

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Einzeldrosselklappen
« Antwort #31 am: 17. November 2006, 07:05:41 »
Zitat
Viele kleine Vergaser sind halt besser als ein riesiger, mit scharfer
Nocke ist eben so ne Weber-Anlage angesagt, sonst geht bei unteren
Drehzahlen nur noch hüsteln. Der Escort hat trotz der Webers untenrum
aus den Vergasern gespuckt, war ne difizile Angelegenheit mit der
Abstimmerei, es gab immer was zu schrauben...

Daß der Motor mit vier Webern untenrum hüstelte, lag daran, daß erstens die 44er Weber reine Sportgeräte sind, bei denen stabiler Leerlauf nicht auf der Prioritätenliste stand, zweitens 44 Millimeter Durchmesser zu groß für den Alltagsbetrieb sind und drittens der Ansaugstutzen vermutlich ultrakurz geraten war und damit die Schwingungsabstimmung zwar bei hohen Drehzahlen paßte, im Leerlauf aber zusammenbrach - genau deswegen gibt's heute Schaltsaugrohre und verstellbare Nockenwellen.
Zitat
Habe mindestens einmal in der Woche synchronisieren müssen, weil immer wieder auseinander liefen.

In England heißen bzw. hießen die Weber DCOE "fiddler's paradise", auf Deutsch: Fummlerparadies. Wenn das Gasgestänge ordentlich gemacht (also maßhaltig und stabil) ist (bestes Beispiel: Alfa Giulia), müssen die Dinger eigentlich, einmal richtig gemacht,  auf Lebenszeit nicht nachsynchronisiert werden. Dennoch fühlte sich jeder Bastler berufen, ständig an der Synchronisation aller Webers dieser Welt herumzudoktern, was diesen Anlagen dann einen ziemlich schlechten Ruf eingetragen hat.

Mit der Einführung der CO-Tests bei der TÜV-Untersuchung hatten die Besitzer Weber-bestückter Alfas auch gerne ihre Schwierigkeiten. Alfa lieferte dann nur noch Dell'Orto- oder Solex-bestückte Fahrzeuge nach Deutschland, die "geweberten" blieben dann in Italien. Damals gingen noch 4.5 (oder waren's 7.5?)% CO inm Leerlauf, das war mit unserem Weber-bestückten 1750 GTV nur mit Verrenkungen zu schaffen. Wir haben mal einen der raren reimportierten US-Bertone GTV 2000 iniezione nachträglich von der blöden Spica-Einspritzung auf 40er Weber DCOE umgebaut (den 2000 gab es ab Werk nie mit Weber, immer nur mit Solex) und hatten danach ordentliche Probleme mit der Abnahme. War der so eingestellt, daß er die Plakette kriegte, war er unfahrbar, war er ordentlich fahrbar, rief der Prüfer gleich den Smog-Alarm aus.

conti

  • Gast
Einzeldrosselklappen
« Antwort #32 am: 17. November 2006, 16:25:45 »
du sagst es. wenn die mechanik und die synchnonisation stimmt, alle düsen auf die gleiche stellung, dann laufen die wunderprächtig. ein hüsteln im stand ist nur bei scharfen nockis der fall. mein ehemaliger cortina lotus (120 PS, weber 40 DCOE hüstelte nicht. der escort twin cam mit 45 DCOE und scharfen wellen und 177 PS (n max 7'500) rüttelte natürlich im stand). das war stand siebziger jahre. und da durften die mühlen im stand beim vorführen max 4,5% CO haben. dies kriegte man aber locker hin.

der benzinverbrauch war damals kein thema. also ich habe keine ahnung, was die mühlen soffen. der liter kostete irgendwo um 70 oder 80 rappen, das waren dann in etwa gleichviel pfennige, oder?


gruss c.

Offline Guido R.

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Einzeldrosselklappen
« Antwort #33 am: 17. November 2006, 21:06:27 »
@Rotesboot:

Ich hatte die "zahmen" 44er IDF drauf, relativ lange Ansaugwege, und
daher angeblich besser für den Alltagsbetrieb.
Die liefen im Stand einfach zu mager, wenn ich fetter gedreht hab, war das
Patschen weg, dafür soff der Motor nach ner Minute Standgas aber ab.
Klar, die Teile sind montiert worden zum Fahren, und nicht zum Stehen...
 :)
Das ganze gabs früher bei Ford zu kaufen (Tuningstufe 2, 3500 DM incl Kopf
 und NW), -die hatten damals eh viel Tuningzuberhör im RS-Programm- und
bis `83 auch mit Tüv, danach waren dann die Geräuschvorschriften zu streng.
 (nicht die Abgasvorschriften, die wurden erst ´86 mit Einführung der
Kats angezogen).
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

rotesboot

  • Gast
Einzeldrosselklappen
« Antwort #34 am: 19. November 2006, 11:53:48 »
Zitat
nicht die Abgasvorschriften, die wurden erst ´86 mit Einführung der
Kats angezogen

Ford hatte in den Sechzigern und Siebzigern sowieso ein großes Herz für Motorsportler. Beim RS-Händler gab es viele tolle Dinge zu kaufen.

Die ersten Abgastests kamen 1971, da wurde lediglich der CO-Gehalt im Leerlauf gemessen. Der CO-Grenzwert wurde mehrere Male verschärft, und bereits da gab es Opfer. Alfas in Deutschland nur noch mit Solex-Vergasern, der Lotus Elite/Esprit nur noch mit Dell'Orto statt Weber (140 statt 150 PS), Tod des Ford 2.3 V6 mit 125 PS (ersetzt durch 2.6 mit 125 PS) im Capri GT und so weiter.
Die depperte ASU kam allerdings tatsächlich erst in den Achtzigern.