Autor Thema: Optimales Straßenfahrwerk  (Gelesen 7388 mal)

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Offline Bernie

Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #20 am: 27. November 2009, 19:44:55 »
......die maximale Bremsverzögerung ist durch die Haftung der Reifen begrenzt. Die Haftreibung ist m * g * u (Masse des Fahrzeugs * Erdbeschleunigung * Haftungsreibungskoeffizent......


Ja, richtiger Gedankenweg.  :D

Oder, um das ganze etwas detailierter für jedes Rad einzeln zu betrachten, nicht Masse des Fahrzeugs sondern Last des einzelnen Rades.
Diese ist nicht konstant, wie ihr ja vom Bremsnicken kennt.

Jedes Rad bremst also in Abhängigkeit von der gerade aktuellen Radlast.
Was passiert nun, wenn die Straße nicht topfeben ist, sondern irgendwie wellig?
Die Welligkeit wird von der Federung ausgeglichen. Würde das nicht passieren, würden einzelne Räder abheben.
Was passiert bei diesem Ausgleich?
Einfedernde Räder bekommen mehr Radlast, ausfedernde- weniger.
Je härter die Feder, desto größer ist der Radlastunterschied (der zu federnde Weg ändert sich ja nicht).
Weiche Federn sind also grundsätzlich besser in der Lage, die Radlast konstant zu halten und damit die übertragbaren Längs- und Querkräfte konstant zu übertragen.
Vor ein paar Jahren ist übrigens mal jemand im Porschecup disqualifiziert worden, weil er reglementwidrig zu weiche Federn montiert hatte.  :shock:
Das ganze funktioniert logischerweise nicht mehr, wenn der Federweg zu Ende ist und die Federung anschlägt.
Einen gegenteiligen Effekt gibt es ebenfalls. Der erzeugt auch das Bremsnicken.
Er resultiert aus der Tatsache, daß euer Auto eine Höhe >0 hat.
Die Radkräfte werden ja genau auf Höhe der Straßenoberfläche übertragen. Der Fahrzeugschwerpunkt befindet sich aber deutlich höher. Was passiert beim Bremsen (Beschleunigen, Kurvenfahren)? Die Massenträgheit (einige 10cm über der Straße) und die Radkräfte (genau auf Höhe der Straße) erzeugen ein Drehmoment.
Hätte das Auto die Form einer Kugel, würde es als komplettes ganzes rollen.
So sorgt das Moment dafür, daß einzelne Räder stärker belastet, und andere entlastet werden.
Senkt man den Schwerpunkt ab (z.B. durch kürzere Federn) so veringert man diesen Effekt.

Ach ja, F1 Autos bremsen so gut, weil die Summe der Radlasten höher ist als das Fahrzeuggewicht. Jedenfalls während der Fahrt. Das nennt sich neudeutsch downforce und die seltsamen angebauten Frittentheken sorgen genau dafür. Bei niedrigem Tempo bremst so ein F1 Auto nämlich ganz schön sche$%e.  :lol:
Bernd

Offline Guido R.

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #21 am: 27. November 2009, 20:25:29 »
Und die fahren auch meist auf topfebener Strecke...

Da die Räder vorne lenken ist bei der b. (und den meisten anderen Autos) vorne
halt mehr Platz zwischen Rad und Kotflügel als hinten...
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline Bernie

Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #22 am: 28. November 2009, 12:40:03 »
Bernd

Offline Guido R.

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #23 am: 28. November 2009, 19:06:49 »
Schade so ohne Fahrgeräusche.

Hier mit Geräusch:

http://www.youtube.com/watch?v=dEfQKpkOIkw&NR=1

Hut ab vor den Rallye-Fahrern !

Mit 200 durch den Wald ohne Airbag...

Und multitasking-fähigem rechten Fuß...
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

LimiBar

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #24 am: 28. November 2009, 19:20:18 »
 :danke:Hut ab, daß sind die eigentlichen Champions des Motor-Sports :heiss:

Offline Bernie

Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #25 am: 28. November 2009, 19:33:19 »
Und wo wir gerade bei Filmchen sind..... :D

Wenn weiche Federn grundsätzlich gut für die Traktion sind,
warum sind dann eigentlich auch Rallyautos so hart gefedert?

Nun, weil die im Betrieb zu erwartenden Radlasten deutlich höher sind, als bei Hinz und Kunz im Straßenbetrieb.  :lol:
Bernd

Offline Guido R.

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #26 am: 28. November 2009, 20:49:42 »
@bernie:

Ha, Kreisverkehr...

Find das spezielle Filmchen nicht mehr, aber hier zwei kleine Beispiele:

http://www.youtube.com/watch?v=oEv0PoN2Zl0

http://www.youtube.com/watch?v=dU_5vQ9lRTg


edit:

Ha !  nochn Escort-Film  (und der Ari fuhr damals noch Fiesta  (nochmal Ha ! sogar meine Mum hatte
damals nen 1ser Fiesta mit Verbreiterungen...)

http://www.dailymotion.com/video/x3ragj_1979-ford-escorts-mkii-on-snow_auto

Übrigens, BTT:

so ein Escort Fahrwerk ist recht bescheiden gegen das b. Fahrwerk. Nur durch extreme
Härte und Austauch sämtlicher Fahrwerksbuchsen gegen Derivate aus PU oder Teflon war
das einigermaßen stabil. Komfort, was ist das ?...
Aber sone Differentialsperre ist doch was feines... ;-)


Bei der b. würde ich (wenns optisch egal ist), zunächst Konis oder Bilstein einbauen.
Teuer aber gut.
Evtl. moderat tieferlegen (30 mm sollten reichen).
Eibach sind nach meiner Erfahrung zu hart (mit Seriendämpfern und Bilstein-Sprint)
Michi hat die mit Konis und ist wohl zufrieden.
Ich steh eher auf weiche Federn und harte (Zug-) Dämpfung, bei den weichen 50er Novitecs
die ich fahre (mit Bilstein-Sprint), schlägts öfter mal an/durch (kein Wunder, da sind vorne
nur noch 2 cm Federweg über...)
Viele hier im Forum sind mit dem preiswerten FK-Gewinde zufrieden, 100tkm hat afaik noch
keiner drauf (meine Bilstein 120 tkm).
Hart gegenüber Serie ist aber auch dies.  KW-Gewinde hatte ich kurz drin, hatte den Eindruck
dass da nix federt...
« Letzte Änderung: 28. November 2009, 22:41:26 von Guido R. »
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline Bernie

Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #27 am: 28. November 2009, 23:19:02 »
Kreisverkehr?   Bahnhof??   Heidekraut??    :lol:



Bei der b. würde ich (wenns optisch egal ist), zunächst Konis oder Bilstein einbauen.
Teuer aber gut.
Evtl. moderat tieferlegen (30 mm sollten reichen).
Eibach sind nach meiner Erfahrung zu hart (mit Seriendämpfern und Bilstein-Sprint)
Michi hat die mit Konis und ist wohl zufrieden.
Ich steh eher auf weiche Federn und harte (Zug-) Dämpfung, bei den weichen 50er Novitecs
die ich fahre (mit Bilstein-Sprint), schlägts öfter mal an/durch (kein Wunder, da sind vorne
nur noch 2 cm Federweg über...)


Jup, die Kombi Eibach / Koni fahre ich ebenfalls. Das geht schon, ist aber auf kurzen Wellen grenzwertig.
Novitec / Seriendämpfer habe ich wegen ständigen Durchschlagens ersetzt.
Interessant wäre noch der H&R Federsatz. Sollte aufgrund der gewählten Drahtdurchmesser / Windungszahl etwas weicher als Eibach sein, bietet aber mehr Weg als Novitec.


Für alle Filmsüchtigen..... :D
Es gab auch in der F1 mal weiche Abstimmungen. Und zwar vor Einführung der Flügel.
Direkter Vergleich: hier
Bernd

LimiBar

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #28 am: 28. November 2009, 23:25:34 »
Geil, Du bist ja ein richtiger "Motor-Sport-Reporter" :lol:

bommel66

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Re: Optimales Straßenfahrwerk
« Antwort #29 am: 29. November 2009, 20:00:11 »
Interessant wäre noch der H&R Federsatz. Sollte aufgrund der gewählten Drahtdurchmesser / Windungszahl etwas weicher als Eibach sein, bietet aber mehr Weg als Novitec.


Die H& R waren auch in der schwarzen B drin, tatsächlich ist unter dem PVC Schlauch die Feder auf der Beifahrerseite so angerostet gewesen, das die Feder mal einfach so durchgebrochen war.  :shock: :shock: