Ich habe inzwischen eine neue Theorie entwickelt. Davon ausgehend, daß die Räder bei gelöster Bremse völlig frei drehen und da
auch nichts hörbar schleift, kann eigentlich kein Kolben fest oder schwergängig sein. Wäre auch seltsam, wenn das plötzlich
zeitgleich an beiden Rädern aufträte. Zudem wird tatsächlich nur die Bremsscheibe heiß. Kein Sattel und auch die Felge nicht.
Ich hatte mal einen festgegangenen Kolben an einem Opel. Da "kochten" dann Sättel, Scheiben und Felgen gleichermaßen, und das
Rad drehte eindeutig schwerer als normal. Nichts davon hier! Ich denke, daß Uli vielleicht Recht hatte, als er auf die Bedeutung
der Federbleche an den kolbennahen Belägen verwies, die in die Kolben hineinragen. Diese habe ich etwas zusammengebogen, da sie nicht so recht in den Kolben "flutschen" wollten. Ich habe auch nicht so richtig erfaßt, wozu diese Federn überhaupt dienen
sollen. Aber vielleicht haben die die Aufgabe, die Beläge flexibel aber fest mit den Kolben zu verbinden, damit der Kolben beim
Lösen der Bremse, wenn er dann zurückgeht, den Belag quasi mit zurücknimmt, weg von der Scheibe. Ist die Feder zu lasch, was
durch das Zusammenbiegen verursacht worden sein könnte, kann sie diese Aufgabe nicht mehr erfüllen und der Belag liegt bei gelöster Bremse lose zwischen Kolben und Scheibe und hat somit Dauerkontakt - wenn auch nur leícht - mit der Bremsscheibe.
Die erhitzt sich dann natürlich durch die Reibung, ohne jedoch das Rad zu bremsen oder gar zu blockieren.
Was haltet ihr von dieser Überlegung? Könnte das sein? Ich werde morgen mal die Beläge wieder herausnehmen und die Federn
wieder straff einstellen. Mal sehen, was dann passiert.
Grüße an alle,
Micha