Barchetta-Forum

Barchetta-Technik (öffentlich) => Fahrwerk => Thema gestartet von: margel83 am 23. Mai 2019, 09:28:36

Titel: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 23. Mai 2019, 09:28:36
Hello!

Ich packe das mal in einen neuen Thread als Ergänzung zu
https://barchetta-forum.de/smf/index.php?topic=21340.msg230414#msg230414
und
https://barchetta-forum.de/smf/index.php?topic=21386.0
Ich hoffe das ist OK, aber ich denke die Info ist separat besser aufgehoben.

Ich habe mir die Brock B24 SGVP in 7,00x16 ET35 gekauft und beim Reifenhändler montieren lassen. Reifendimension 205/45 R16. An der Hinterachse waren längere Radschrauben wegen der serienmäßigen Distanzscheiben notwendig. Ohne Distanzscheiben wäre die Montage, wegen zu geringem Abstand zum Achsschenkel, nicht möglich gewesen.
Für die Felgen gibt es kein Gutachten für die Barchetta, nur ein Festigkeitsgutachten. Schon im Vorfeld habe ich mehrere Ziviltechniker und den TÜV angeschrieben. Von keinem einzigen Ziviltechniker habe ich ein Angebot oder eine Rückmeldung bekommen - die wollen sich scheinbar alle nicht damit beschäftigen. Also direkt zum TÜV. Beim TÜV wurde die B ca. 1 Stunde lang beäugt und vor allem über die Serienmäßigen Distanzscheiben - die keinerlei Nummer oder Markierung haben - diskutiert. Im Endeffekt hat der Prüfer "Distanzscheiben 5mm Fiat" ins Gutachten geschrieben. Das könnte aber, je nach Prüfer, jedes Mal anders ausgehen. Bei mir hat geholfen, dass ich eine ABE von anderen Felgen dabei hatte, in denen die "Serienmäßigen Distanzscheiben" explizit als Auflage angeführt waren. Quasi als "Beweis", dass die Scheiben tatsächlich ab Werk montiert sind.
Das TÜV Gutachten kostet 300 EUR und wurde in meinem Fall nach ca. 1,5 Wochen per Post zugestellt.

Mit dem Gutachten braucht es dann noch einen Termin bei einer Prüfstelle der Landesregierung (die ist in Österreich in jedem Bundesland verschieden). Dort werden dieselben Prüfungen des TÜVs noch einmal durchgeführt, dauert wieder ca. eine Stunde (warum, wozu - keine Ahnung, ohne Gutachten geht´s aber jedenfalls auch nicht). Dort gibt es dann als Ergebnis nur eine Rechnung über rd. 45 EUR.

Nachdem die Landesregierung die Änderungen in den Computer getippt hat (dauert nur ein paar Minuten) kann man die nächstbeste Zulassungsstelle aufsuchen (Typenschein und Zulassungsschein mitnehmen) und bekommt dort einen neuen Zulassungsschein ausgedruckt, der dann natürlich die neue Rad/Reifenkombination beinhaltet.

Ein paar (tlw. unbeantwortete) Gedanken sind dann noch übrig geblieben:

Unter dem Strich, abgesehen vom Felgen und Reifen kaufen, also ein Zusatzaufwand von rd. 350 EUR und in meinem Fall fast ein ganzer Tag Zeitaufwand.

Achtung - Bei gleichzeitigem (oder schon eingetragenen) "Tuning-Fahrwerk" muss ein Gesamtgutachten erstellt werden, Kosten jedenfalls vierstellig und sehr Zeitaufwändig.

An dieser Stelle noch einmal Dankeschön an den netten Prüfer der Landesregierung, der selber B-Sitzer ist und gleich mal nebenbei die typischen Schwachstellen begutachtet hat. Vielleicht liest er hier ja mit.  8)
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 23. Mai 2019, 13:00:29
Vielen Dank für Deine Erfahrungen als Österreicher.

Zitat von: margel83
Achtung - Bei gleichzeitigem (oder schon eingetragenen) "Tuning-Fahrwerk" muss ein Gesamtgutachten erstellt werden, Kosten jedenfalls vierstellig und sehr Zeitaufwändig.
Diese und ähnliche Geschichten haben bei mir dazu geführt, noch nie eine Eintragung irgendeiner Veränderung gemacht zu haben und es war auch in den letzten 19 Jahren kein Problem. Meine b hat ein ST-X Fahrwerk (mit Gutachten für die b) und Team Dynamics Pro Race 1.2 Felgen in 7x16 (ohne Gutachten, bzw. nur eines für den Fiat 500). Die mangelnde ET der Felgen habe ich mit Distanzen korrigiert, so dass technisch alles ok ist. Nach informellem Vorabgespräch wurde mir zwischen den Zeilen Kund getan wohl keine Eintragung dafür zu bekommen. Und selbst wenn, > EUR 1.000,- dafür zu bezahlen, viel Zeit zu investieren und womöglich den persönlichen Befindlichkeiten eines Gutachters ausgesetzt zu sein, nein Danke.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 23. Mai 2019, 15:52:22
Nach Christian, dann viel Spaß. So lange das dann gut geht, kräht kein Hahn danach!

Aber ... wehe, du hast einen Unfall, dann kommen die ganz schlauen Ingenieure (von der Versicherung) ...  :shock:  ... und dann wird gesucht.
Fehlende Zulassung, fehlender Versicherungsschutz oder ggf. Inregressnahme durch die Versicherung.
Bei einem Personenschaden wirst du dann deines Lebens nicht mehr froh oder hast dann tierischen Ärger und Schreibkram an der Backe! Du weißt ja, jede Versicherung zahlt gerne. :mrgreen: :mrgreen:

Entweder macht man etwas am Fahrzeug ordentlich, lässt es eintragen oder lässt es ganz bleiben! :lach: :lach:

Bei meiner B. ist alles vom TÜV abgenommen und eingetragen. Der Fahrzeugschein ist über zwei Seiten. :mrgreen:

Grüße aus Flensburg
Jockel
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 23. Mai 2019, 16:30:23
Fehlende Zulassung, fehlender Versicherungsschutz oder ggf. Inregressnahme durch die Versicherung.

Deshalb hab ich mir das angetan. Bei Änderungen die theoretisch das Fahrverhalten beeinflussen können, sind die Versicherungen heikel. Bei anderen Teilen wie Auspuff oder Luftfilter ist es nicht so dramatisch, es wird keiner behaupten wollen, dass ein Unfall mit dem Serienluftfilter nicht passiert wäre.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: Guido R. am 23. Mai 2019, 19:28:21
Zitat
In meinen Zulassungspapieren stehen jetzt definitiv die Brock B24 Felgen eingetragen. Offenbar gilt die Zulassung also tatsächlich nur für DIESE Felgen und nicht für alle anderen derselben Dimension auch.

Das ist in D aber genauso, nur explitzit die Felgen die eingetragen sind.

Anders ist es inzwischen mit den Reifen, da gab es mal die "unmögliche" Regel, nur die Reifen gleichen Herstellers und Typs
wie bei der Eintragung durften verwendet werden.
(ist zum Glück Geschichte)
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 23. Mai 2019, 19:59:32
@ Jockel,

du hast natürlich vollkommen recht. Daher suche ich mit einem Auge nach den original 16" Felgen einer b. Dann könnte ich eintragen fahren und hätte zumindest mal das Fahrwerk und Reifendimension eingetragen. Aber da bislang selbst bei Verkehrskontrollen keine Probleme auftauchten, priorisiere ich das nicht.

Natürlich ist mir klar, dass im Falle des Falles nach dem Haar in der Suppe gesucht wird. Dennoch gilt immer noch, dass ein Zusammenhang zwischen der Veränderung am KFZ und dem Unfall hergestellt werden können muss. Fahre ich z.B. dem Vordermann im stop & go hinten drauf, werden weder das Fahrwerk, noch die Felgen noch der Ragazzon ursächlich sein.

Darüber hinaus habt ihr es den D-Land wesentlich einfacher Änderungen am Fzg eingetragen zu bekommen. Dafür sind in Ö die Cops relaxter und machen keine Pauschaljagt auf Sportwägen oder Autos mit kernigem Klang.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 23. Mai 2019, 20:43:30
Dennoch gilt immer noch, dass ein Zusammenhang zwischen der Veränderung am KFZ und dem Unfall hergestellt werden können muss.

Das ist leider schlichtweg falsch. Du hast einen Vertrag mit der Versicherung. In den Bestimmungen ist niedergeschrieben, dass dein KFZ den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen muss. Tut es das nicht, erlischt erstmal grundsätzlich der Vertrag. Einen Zusammenhang zwischen nicht typisiertem KFZ und dem Unfall muss die Versicherung  nicht nachweisen. Trotzdem führt nicht jeder Unfall mit nicht typisiertem Änderungen zu Regress Forderungen. Zuerst muß die Schadenshöhe so hoch sein, dass sich der Rechtsweg für den Versicherer auszahlen könnte. Dann muss ein Richter die grobe Fahrlässigkeit feststellen, was bei Fahrwerksteilen fast immer der Fall sein wird. Und dann tritt die Leistungsfreiheit der Versicherung ein und der Regress nimmt seinen Lauf.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 24. Mai 2019, 07:32:39
Guten Morgen Margel,

danke für die Klarstellung. Da war ich wohl auf dem Holzweg und einer Falschinformation erlegen.

Aber mal ganz wertfrei @ all:
Das Fahrwerk, die Distanzen, die Reifendimension und der Ragazzon sind an meiner b eintragungsfähig. Die Team Dynamics Pro Race 1.2 in 7x16 sind es in ihren Hauptabmessungen auch, nur ist das Gutachten halt für den Fiat und Abarth 500. Jedoch hat der Abarth 500 ähnliche Achslasten und ähnliches Gesamtgewicht wie die b. Die gleichem Felgen (7x15 und 7x17) in anderen Dimensionen hingegen sind auch für die b zulassungsfähig. Wenn ich also derart zur Eintragung fahre und nur Fahrwerk, Distanzen und den Ragazzon eintragen lassen möchte, was würde passieren? Stilllegung an Ort und Stelle bis eintragungsfähige Felgen montiert sind? So wurde es mir mal erklärt. Jedoch ist ja ev. auch diese Information nicht korrekt.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 24. Mai 2019, 07:50:00
Da hast du recht, das stimmt so nicht ganz.  :D Einfach weil der Prozess ein anderer ist... Du musst ja vor dem "Eintragen" (damit ist der Finale Schritt bei der Landesregierung gemeint) ein Gutachten erstellen lassen (Ziviltechniker oder TÜV). Beide sind schlichtweg in AT nicht dazu berechtigt dein KFZ Stillzulegen (Kennzeichenabnahme).
Bei "Gefahr im Verzug" könnte der Prüfer einfach die Polizei dazuholen, die nimmt dir dann die Kennzeichen ab.

Wenn du ein Fahrwerk eintragen lassen möchtest, müssen zumindest zum Prüfzeitpunkt Räder montiert sein die entweder bereits Typisiert sind (Serie) oder im gleichen Zug Typisiert werden. Im Gesetzlichen Sinn gehören die Räder zum Fahrwerk dazu. Eine Typisierung von Fahrwerk ohne Räder ist gar nicht möglich. Vermutlich wird dich der Prüfer, nach der Sichtung der Unterlagen zum Prüfungsbeginn, einfach wieder nach Hause schicken - das Auto sieht sich der dann gar nicht an. Wenn du Pech hast und der Prüfer "Gefahr im Verzug" vermutet, siehe oben.
Für die Prüfung von ganzen Fahrwerken brauchst du vorab übrigens auch ein Vermessungsprotokoll einer Fachwerkstätte. Das sollte natürlich nicht unbedingt ein paar Jahre alt sein.  :mrgreen:

Meine Felgen haben auch kein Gutachten für die B. Was du brauchst ist das "Festigkeitsgutachten" aus dem die maximalen Gewichtsgrenzen für die Felgen hervorgehen. Das gibt es für jede Felge und ich glaube nicht, dass es Felgen gibt für die die B zu schwer wäre.  :lol:
Der Ragazzon hat übrigens ein E-Kennzeichen und ist in Österreich nicht Eintragungspflichtig. Aber du musst halt das Gutachten immer dabei haben.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 24. Mai 2019, 08:03:22
Christian, das ist doch schön: Einsicht ist der beste Weg der Besserung.

Aber ... es bleibt die Frage, warum lässt du es nicht eintragen?
Mit den Felgen dürfte es eigentlich auch kein Problem sein, zumindest war es bei mir so Deutschland.
Für meine BBS 7,5x17 mit 205er gab es auch kein deutsches Gutachten für die B, soweit ich das erinnere nur ein A-Gutachten, hier war die B. auch nicht aufgeführt.
Aber das war alles kein Thema, letztendlich ging es um die Festigkeit der Felge! Und dann das übliche: alles richtig montiert, Verschränkung, richtige Bolzen, Probefahrt, ... passt, wackelt und hat Luft. Somit stand der Abnahme trotz zusätzlich erfolgter Tieferlegung nichts mehr im Weg.
Man muss nur mit den Leuten reden: was geht, was geht nicht.

Etwas komplizierter wurde es, als ich die 5mm Serienspurplatten von hinten nach vorn verbauen wollte. Sie mussten einer 10mm Spurplatte mit d-Gutachten weichen. Die Serienspurplatten haben ja keine Bezeichnung oder Prüfnummern eingeprägt!
Der DEKRA-Prüfer hatte im Vorgespräch schon abwunken: "Das kriegste niemals eingetragen, das nimmt dir keiner ab!"
Damit habe ich mich lange zufrieden gegeben, aber irgendwann bin ich dann zum "richtigen" TÜV gefahren und habe das Ganze mit einem Prüfingenieur für Einzelabnahmen durchgesprochen. Dieser hat sich richtig Zeit für mich genommen und war sehr hilfsbereit.
Ihm langte es, wenn ich einen EPA-Auszug von Fiat beibringe, dass es sich um ein original-Ersatzteil von Fiat handelt und somit auch auf Festigkeit geprüft wurde. Ja und dann ging das seinen sozialistischen Gang: Verschränkung, richtige Bolzenlänge und Probefahrt. Alles war gut, Abnahme!
Allerdings war diese Einzelabnahme etwas teuer, aber damit konnte ich gut leben. Zumal ich den "Besserwissern" hier im Forum beweisen wollte, dass es geht. Viele vertraten die Meinung: "es ist doch ein Originalteil, also was soll´s und merkt doch eh keiner!"

Ja, ... aber wenn und bei einem Unfall! :shock:  Dann ist Holland in Not. :mrgreen:

Also Christian, geh´noch mal in dich und wäge die Folgen ab. :lol:

Grüße aus Flensburg
Jockel

edith: da war wohl jemand schneller
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 24. Mai 2019, 10:23:35
Zitat von: luschipuschi
"Das kriegste niemals eingetragen, das nimmt dir keiner ab!"
Genau das hörte ich von einem Gutachter in einem Telephonat, wo ich das vorhin genannte Paket im letzten Jahr eintragen lassen wollte. Danach lies ich es bleiben und dachte mir ok, dann halt nicht. Nach dieser Erfahrung wollte ich dann vermeiden mit dem Auto irgendwo vor zu fahren aus Angst, dass ich die b dann mit dem Hänger heimholen darf.

@ Margel83,
dann werde ich mir besser einen anderen Gutachter suchen. Aus meiner Sicht sollte eine Eintragung möglich sein da, wie geschrieben, der Abarth 500 in seinen Gewichten ähnlich der b ist und das letztendlich die ausschlaggebende Größe sein sollte.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 24. Mai 2019, 11:59:28
der Abarth 500 in seinen Gewichten ähnlich der b ist und das letztendlich die ausschlaggebende Größe sein sollte.

Ist dem Prüfer egal weil rechtlich nicht relevant. Selbst wenn das "logisch" ist hat der Prüfer gar keine rechtliche handhabe diesen Vergleich als Grundlage für sein Gutachten heranzuziehen. Du brauchst ein Festigkeitsgutachten für die Felgen, da führt kein Weg dran vorbei. Aber das gibt es für JEDE Felge. Ohne Festigkeitsgutachten gäbe es für eine Felge gar keine andere Freigabe für irgendein Auto oder gar eine genaue Type oder eine ABE. Bei meinen Brock gibts diese Gutachten kostenlos Online zum Download. Bei anderen Herstellern muss man halt Nachfragen.
Wenn es den Hersteller nicht mehr gibt und du kein Festigkeitsgutachten hast, wirds auch nix mit dem typisieren.

Bei Team Dynamics ist das Festigkeitsgutachten Bestandteil des Teilegutachtens. Dort ist die maximale Radlast von 550kg pro Rad angegeben. Das war beim Felgenkauf dabei. Wenn du das hast, alles gut. Falls nicht, haben die sogar eine Möglichkeit das über deren Hotline nachzufordern...
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 25. Mai 2019, 12:18:28
Ja, das Gutachten habe ich und ja, es wirft 550kg je Felge aus und jede Menge anderer Eigenschaftswerte. Zudem stammt es sogar vom TÜV Austria.
Na gut, wenn das alles ist was ich brauche, suche ich einen anderen Gutachter und starte einen neuen Versuch :danke:

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 25. Mai 2019, 17:22:16
... und starte einen neuen Versuch :danke:

 :zustimm: :zustimm: :zustimm:
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 31. Mai 2019, 11:36:55
Jetzt bin ich einen Schritt weiter und habe endlich den offenbar einzigen Gutachter in Oberösterreich gefunden der sich um die Eintragung für KFZ Umbauten kümmert. Der gute Mann ist bei der TÜV Austria Automotive GmbH angestellt. Ein Telefonat ergab, dass meine Unterlagen eigentlich alle ausreichend und korrekt sein sollten. Geprüft wird insbesondere:

=> Spurweite darf sich max. 2% gegenüber Serie ändern. Meine Felgen haben 7x16 ET38 und 12mm Distanzen vorne je Rad, 20mm hinten je Rad.
=> Abrollumfang der Reifen darf sich max. 2% gegenüber Serie ändern. Sollte mit 215/40/16 eigentlich passen.
=> Höhe Gewindefahrwerk.
=> ob alles freigängig ist und nichts schleift.

Kosten wird der Spaß rund EUR 520,-. Nächste Woche werden wir versuchen einen Termin zu finden damit ich die b vorführen kann. Ich bin gespannt.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 31. Mai 2019, 12:02:58
Christian  :zustimm: :zustimm:
Dann wünsche ich dir viel Glück und viel Erfolg bei der Abnahme!

Die Kosten finde ich indes ziemlich deftig, in Deutschland ist das um einiges günstiger. :mrgreen:

Grüße von der deutsch-dänischen Grenze
Jockel aus Flensburg
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 31. Mai 2019, 13:40:32
Die Kosten finde ich indes ziemlich deftig, in Deutschland ist das um einiges günstiger. :mrgreen:
Tja, Deutschland ist quasi das Schlaraffenland für Autofahrer. Nicht nur die Anschaffung ist günstiger, auch der Unterhalt und es gibt mehr Freiheiten für Umbauten.

Danke Jockel, ich bin schon gespannt wie es laufen wird. Den Thread hier werde ich verwenden um meine Erfahrungen wiederzugeben.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: sualk am 31. Mai 2019, 13:53:35
Tja, Deutschland ist quasi das Schlaraffenland für Autofahrer. Nicht nur die Anschaffung ist günstiger, auch der Unterhalt und es gibt mehr Freiheiten für Umbauten.

LG Christian

das ist mittlerweile nicht mehr so.  heute muss ein tüv/dekra ingenieur jede änderung die er einträgt dokumentieren und festhalten. es wird immer mehr ein thema inwieweit er bereit ist "seinen kopf dafür hinzuhalten".
genauso muss jeder prüfer, egal ob bei tüv, dekra küs usw. damit rechnen dass einer von der "konkurrenz " am prüfort auftaucht und gegenkontolliert ob die erteilung der plakette auch tatsächlich in ordnung ist.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 31. Mai 2019, 20:47:38
Klaus, ... und das finde ich gut so!
Man kann das auch positiv sehen. Solange nicht aus "Schikane", "Langer Weile" oder sonstigen Gründen (damit die Statistik stimmt!! :shock: :shock:) beanstandet wird, hat das auch seine positive Seite: ... meine Sicherheit.

Die alten Hasen erinnern sich vielleicht noch an meine angeblich "verdrehten"  Stahlflexleitungen bei einer DEKRA-Prüfung als geringer Mangel. :gruebel: :gruebel:
Morten, der die Leitungen eingebaut hatte, sein Vater Thorkild als Kfz-Meister haben anschließend  bei einer Inaugenscheinnahme nichts feststellen können. Thorkilds Kommentar: "Hatten die lange Weile??" :mrgreen:
Ich bin daraufhin wieder zur DEKRA zur "Nachuntersuchung": Meine Werkstatt weiß nicht, was sie instandsetzen soll. 2 Prüfingenieure haben dann ebenfalls nichts feststellen können!
Ich habe dann darauf bestanden, dass dann der TÜV-Bericht auf -ohne festgestellte Mängel- abgeändert wird, da ja offensichtlich kein Mangel vorlag. Da hatte ich ja was gesagt ...  :gruebel: :shock: Das war NICHT möglich und ist auch nicht vorgesehen!
Tage später habe ich dann den Prüfer in der Firma, wo ich seinerzeit als Aufbereiter gearbeitet hatte, ich war bei der Prüfung selbst nicht anwesend, darauf angesprochen und habe  mein Missfallen zum Ausdruck gebracht: wenn ihr Punkte für die Statistik braucht, nicht bei meiner B., auch wenn es laut Fahrzeugschein eine "alte Rübe" ist und zudem ein FIAT.
Der Typ ist ausgerastet: "Ich kann dir auch die Plakette wieder abkratzen!"
Dann mach doch ...
Die Sache ist dann letztendlich im Sande verlaufen.

Gruß Jockel
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 11. Juni 2019, 13:18:07
Am 25.06. um 15:00 habe ich den Termin beim TÜV Gutachter um alles einzutragen. Gefordert wird auch ein Scheinwerfereinstellprotokoll. Sowas habe ich noch nie gehört und habe ich auch nicht.:gruebel:

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 11. Juni 2019, 13:33:17
... ich auch nicht! :gruebel:
Normal langt eine Kontrolle mit dem "Hella-Wagen".

Tja, ... dann macht halt die Werkstatt einen "Zweizeiler". :mrgreen:

Grüße von der deutsch-dänischen Grenze
Jockel
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 11. Juni 2019, 14:34:40
Nach Rücksprache mit dem Prüfer werden wir vor Ort die Einstellung der Scheinwerfer prüfen, ggfls. justieren und ich bekomme die Einstelldaten ausgedruckt.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 26. Juni 2019, 09:05:39
Nun kann ich auch meinen Erfahrungsbereicht zum Typisieren/Eintragen von Umbauten der Barchetta in Österreich beitragen:

Vorweg: alles war gut, ich habe alles eingetragen bekommen. Alles bedeutet:

=> ST-X Fahrwerk von DSM
=> Ragazzon von DSM
=> Team Dynamics Pro Race 1.2 in 7x16 ET38 und Bereifung 215/40/16
=> Distanzen 12mm VA pro Rad und 20mm HA pro Rad von SCC

Jedoch war es kein Selbstläufer, das Fahrwerk machte Probleme, die Fuhre lag einfach zu tief und das 95mm Kantholz stand am Kat, dem Flexrohr und an den Stabihalterungen an. Für das Kantholz fehlten rund 15mm Bodenfreiheit an diesen Stellen. Das war schon ein gewaltiger Dämpfer für mich. ST-X gibt ja einen Verstellbereich an von 140-170mm vom Federbeinteller bis Mitte Schraube, ich kam mit 165mm zur Abnahme, also schon sehr weit am oberen (!) Bereich des Verstellbereichs. Der Prüfer jedoch war äusserst nett und hilfsbereit und meinte, dass bekommen wir schon hin. Als erstes drehten wir das Fahrwerk auf die erlaubten 170mm hoch. Danach lockerte er die Auspuffschellen, so dass der leicht gekröpfte Rohransatz des Ragazzon MSD Richtung KAT nicht nach unten zeigt, sondern nach leicht seitlich. Somit wurde quasi der MSD und sein gekröpfter Rohransatz ein Hebel, der Kat und Flexrohr etwas nach oben drückte. Danach wurde alles wieder verschraubt, kontrollierte ob die AGA Freigängig und nicht verspannt ist. Räder drauf und siehe da, das Kantholz passte. Jedoch gerade so, beim Flexrohr streifte es immer noch leicht, aber das war für den Prüfer ok. Dafür war zum Kat und zu den Stabihalterungen mehr als genug Platz.

Thema Reifendimension 215/40/16:
Dies bedeutet -2,9% Abrollumfang gegenüber Serie 195/55/15, erlaubt sind 2%, was eine GPS gestützte Messfahrt erforderlich macht. Jedoch war zu diesem Zeitpunkt schon der Berufsverkehr in Linz massiv, so dass eine Messfahrt unmöglich war. Jedoch hatte ich zuvor schonmal das mobile Navi mitlaufen und das zeigte bei Tacho 100 immer so 96-97km/h. Diese Information teilte ich dem Prüfer mit, somit war es ok.

Thema Scheinwerfereinstellprotokoll:
Natürlich machte ich eine Achsvermessung nach dem Fahrwerkeinbau um die von DSM empfohlenen Werte für Sturz/Spur zu bekommen, jedoch wies dieses Protokoll keine Scheinwerfereinstelldaten aus, dennoch akzeptierte es der Prüfer.

Thema Ragazzon:
eigentlich eintragungsfrei. ABER: aufgrund steigender Anzahl an Deppen die mit straigth-pipes und womöglich katlos mit Highspeed durch die Ballungszentren in Österreich sausen, ist die Zulassungsbehörde sehr empfindlich darauf wenn am Foto des Gutachtens ein nicht serienmäßiger Auspuff zu sehen ist. Dies sorgt immer für Diskussionen zwischen der TÜV Austria Automotiv GmbH, somit meinem Prüfer und der Zulassungsbehörde. Um dem zu entgehen, wurde auch noch eine Geräuschmessung am Ragazzon gemacht, somit wird dieser auch eingetragen. Interessant war, dass der Ragazzon im Stand bei 4.700 U/min - das war die Meßbedienung - fast 6dB leiser war als er sein dürfte, bzw. auch die Barchetta homologiert ist gemäß Typenschein. Der Prüfer reduziert jedoch aufgrund dessen nicht die max. Lautstärke. Weil würde ich womöglich mal einen OEM Auspuff verbauen wollen, wäre ich dann genau genommen nicht mehr legal, da zu laut.

Das wars, es dauerte gut 1,5 Std und nun werde ich mich ca. 2 Monate lang gedulden müssen bis das Gutachten fertig ist. Mit diesem kann ich dann zur Zulassungsstelle gehen und die Änderungen im Zulassungsschein eintragen lassen. Kosten über alles werden bei mehr als EUR 500 liegen. :shock:

Happy bin ich dennoch dass alles geklappt hat :zustimm:

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: luschipuschi am 26. Juni 2019, 09:18:35
WOW, was für ein Staatsakt! :lach:

Aber ... Glückwunsch Chris, dass das zugezogen hast!
Die 500€ sind ganz schnell vergessen. :mrgreen: Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, wenn ich zurückdenke, wie oft ich mit meinen Fahrzeugveränderung beim TÜV war.

Grüße und viel Spaß mit deiner nun "legalen" Bella :lach:
Jockel
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: Guido R. am 26. Juni 2019, 21:52:02
Glückwunsch !

4 Eintragungen, das kostet in D inzwischen auch 200-250 Euro.  Plus noch mal etwa 20-30 zur Übertragung in den Fahrzeugbrief
bzw. Zulassungsbescheinigung bei der Zulassungsstelle...

Dazu alle 2 Jahre Hauptuntersuchung mit Abgasuntersuchung nicht unter 100 Euros....

Die wollen alle nur unser Bestes....   :zwinker:
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: stronzo am 18. Januar 2020, 21:29:44
Hallo

Ich würde gern 17 Zoll et38 Felgen vom 500 emotionale auf die barca montieren. Ist das möglich? Hat das schon jemand probiert?

Viele Grüße aus  Österreich
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 18. Januar 2020, 22:42:44
Ist ganz einfach:
Gibt's ein Gutachten für die Felgen in dem die Barchetta steht - dann kein Problem.

Gibt's kein Gutachten in dem die barchetta steht - wird es spannend.    ;-)

Nachdem du zu deinen geplanten Felgen keine Breite geschrieben hast, kann wohl niemand hier sagen ob die passen könnten.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: alcarria am 20. Januar 2020, 18:00:52
Hallo stronzo,
bei meiner B wurden vom ersten Besitzer Felgen 7.5J x 17 H2 montiert mit Reifen 205/45 R17 84W. Ich habe nur die Eintragung in der Fahrerlaubnis der Barchetta.
Ich hoffe es hilft etwas.
Grüsse Juan Carlos
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: stronzo am 21. Januar 2020, 22:56:14
Hallo zusammen,
Hier hoffentlich alle Daten zur Felge, würde optisch schon was hergeben 😎

7J 17 ET38 Lk 4x98

Schau mal, was ich auf willhaben gefunden habe
https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/alufelgen-7j-17-fuer-fiat-500-abarth-355179110/

VG und danke für die Rückmeldungen!!
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 22. Januar 2020, 06:55:16
Für die Felgen wirst es jedenfalls keine ABE für die barchetta geben, dafür ist der Fiat 500 zu jung...
Du brauchst das Teilegutachten für die Felgen, dann kannst du das beim TÜV eintragen lassen - siehe erster Post von mir in diesem Thread.
Beim Verkäufer fragen ob er das hat - vermutlich nicht wenn das Originale Felgen vom Fiat 500 sind. Dann kannst du nur noch beim Fiat Händler fragen ob die das besorgen können.

Ob die Felgen grundsätzlich passen weiß ich nicht, die Dimensionen klingen jetzt nicht so abwegig. Evtl. halt mit Karosseriearbeiten oder Distanzscheiben. Aber dazu gibt's im Forum sicher schon irgendwo einen Bericht zu diesen Abmessungen.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 22. Januar 2020, 07:42:20
Grundsätzlich passen die Felgen vom Fiat/Abarth 500 rein vom Lochkreis und dem Mittelloch schon auf die Barchetta. Meine eingetragenen Team Dynamics Pro Race 1.2 in 7x16" sind eigentlich auch für den 500 gedacht. Einpresstiefe muss halt mit Distanzen korrigiert werden, wobei die b an der Hinterachse ab Werk 5mm Distanzen je Radnabe verbaut hat. Gutachten für OE Felgen wird man wohl kaum bekommen, da diese ja mit dem Fahrzeug homologiert werden. Ein engagierter TÜV Mitarbeiter könnte sich nun die zulässigen Achslasten vom 500 und der Barchetta raussuchen und Vergleichen. Das wäre wohl der einzige Weg die Felgen an der b eingetragen zu bekommen.

LG Christian
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: margel83 am 22. Januar 2020, 07:57:34
Das funktioniert zumindest in Österreich so nicht. Zumindest soweit mir das bekannt ist. Der Prüfer braucht das Gutachten damit der unter anderem auch Hersteller und Typen Bezeichnung daraus in die Fahrzeugpapiere übernehmen kann. Die KBA Nummer auf den Felgen ist dafür so weit ich weiß in Österreich nicht ausreichend.
Titel: Re: Felgen / Räder eintragen (Typisieren) in Österreich - ein Erfahrungsbericht
Beitrag von: _chris_ am 22. Januar 2020, 08:34:22
Dann dürfte es nahezu nicht möglich sein die 500er Felgen an der b eingetragen zu bekommen. Werksseitig homologierte Felgen haben üblicherweise kein frei für jedermann verfügbares Gutachten. FIAT selbst wird es wohl herausrücken. Kundendienst war noch nie die Stärke von FIAT/Alfa, bzw. wird sich wohl heutzutage bei FCA wohl kaum noch jemand an die b erinnern.