Autor Thema: Motor stirbt im Leerlauf/Standgas häufig ab, erfordert dann Einsatz vom Gaspedal  (Gelesen 4543 mal)

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Offline naxos

Motor geht im Leerlauf / Standgas häufig aus, beim erneuten Starten erfordert er dann Unterstützung vom Gaspedal

Hallo zusammen,

habe zum Saisonbeginn den Zahnriemen gewechselt. Motor sprang anschließend sofort an, Kaltstartautomatik (?) erhöht die Drehzahl auf rund 1.100 Upm (alle Upm-Angaben beziehen sich auf den Drehzahlmesser), Motor läuft rund nimmt willig Gas an. Nach kurzer Zeit geht die Starthilfeautomatik zurück, Drehzahl fällt langsam auf ca. 1.000 Upm ab und der Motor läuft ein wenig unrund, wenig später, sobald die Startautomatik ganz abschaltet, geht der Motor regelmäßig aus und benötigt Hilfe vom Gasfuß um wieder anzuspringen (Motor M2 rund 20.000 km), im Anschluss muss dann das Gaspedal idR auch betätigt bleiben, da er sonst regelmäßig abstirbt.

Bei 20km/h im zweiten Gang ruckelt es ein wenig, aber er läuft und beschleunigt beim Gas geben gleichmäßig und erreicht problemlos die 6000 Upm. Keine Fehlzündungen oder Laufunruhe, vielleicht ein wenig zäh um die 3.500 – 4.000. Die Drehzahl fällt beim loslassen des Gaspedals (Gangwechsel / Bremsen) drastisch ab (Drehzahlmesser fällt idR bis auf nahe Null und ich habe das Gefühl, dass dann die Benzinversorgung tatsächlich abgeschaltet wird – soll ja bei unter 450 Upm so sein - wodurch der Motor aus geht / bleibt) und kann sich nur selten wieder fangen (schwankt dann zwischen ca. 750 und ca.1.500 Upm auf und ab, bis er zurück auf knapp 1000 Upm findet), daher geht der Motor häufig im Leerlauf beim Schalten bzw.im Stand aus.

Fehlerspeicher des Motorsteuergerätes weist keine Fehler auf.

Hat jemand eine Idee was hier die Ursache ist bzw. wie man am besten bei der Fehlersuche vorgeht?
Kann es tatsächlich am Zahnriemenwechsel liegen (166 Zähne, OT und Nockenwellenstellung stimmten vorher und nachher überein)?
BJ01-M2

Offline naxos

Habe gestern noch ein paar Runden mit der Barchetta gedreht und herausgefunden, dass das Standgas (Leerlauf) wesentlich stabiler ist (weniger schwankt und der Motor nur sehr selten aus geht) wenn die großen Verbraucher (Licht, Lüftung auf höchster Stufe und Radio) eingeschaltet werden, obwohl die Leerlaufdrehzahl in der Anzeige bei 750 Upm gleich bleibt. Hierzu habe ich wiederholt während der Fahrt die Kupplung betätigt, während zuvor der Motor regelmäßig (fast immer)  ausging (unter Schwankung fiel die Drehzahl häufig schnell unter die 450 ab), blieb er nach Einschalten der Verbraucher an (sank regelmäßig langsam auf 750 herunter). Erst als ich nach einem Gefälle (300 - 400m) im Schubbetrieb (2ter Gang 30-40 km/h) abbog, ging der Motor überraschender Weise aus und lies sich dann auch nur mit Unterstützung des Gaspedals wieder starten. Dieses Verhalten lies sich dann an derselben Stelle nicht reproduzieren.

Vielleicht noch eine Ergänzung, da ich meine B nur saisonal nutze wird die Batterie nach jeder Fahrt getrennt (Schnellspanner auf dem Minuspol), das mache ich nun schon seit rund 20 Jahren bei dieser Barchetta so, ohne dass ich jemals das Steuergerät vor der Fahrt "kalibriert" hätte. Wollte nur sagen, dass ich in der ständigen Löschung der Bewegungsdaten des Steuergerätes den Fehler nicht vermute.   

Habe den Multiecuscan leider noch nicht zum Laufen bringen können, das Interface (USB-OBD-Kabel) lief damals unter WinXP, wird nun aber von Win11  nicht direkt unterstützt (kein Treiber on board), suche mal weiter nach einem Treiber, sonst muss wohl ein neuer Adapter her. Vielleicht zeigt der ja mehr als mein iCarsoft v2.0 (Fiat & Alfa).


BJ01-M2

Offline Guido R.

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Hmm, riecht aber nach falschen Steuerzeiten...   Hast Du mit Böckchen und Messuhr mal überprüft ?

Oder Zündzeitpunkt zu spät (aber das lässt sich ja (mechanisch) nicht einstellen...)
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline naxos

Ich gebe Dir da vollkommen recht Guido, allerdings habe ich die Böckchen nach dem 2 maligen Durchdrehen des Motors und anschließender Korrektur der Spannung des Riemens erneut aufgesetzt und die Uhr geprüft (OT), daher ging ich davon aus, dass die Steuerzeiten passen.

Ich befürchte nun, dass der Phasenteller defekt sein könnte (daher vlt. auch dieses zähe Gefühl zwischen 3.500 und 4.000 Upm), allerdings weiß ich nicht wie ich das überprüfen kann, denn das Motorsteuergerät legt diesbzgl. wohl keinen Fehler ab und ich bin mir nicht ganz sicher welches der Stecker vom Phasensteller ist (gibt es evtl. auch eine Sicherung die kurzfristig gezogen werden kann?), sonst würde ich den mal stilllegen. Denn würde sich dann das Motorverhalten nicht verändern, wäre es wohl der Phasensteller der defekt ist. Sollte der Motor sich allerdings anders verhalten (also insbesondere unten herum träger werden), dann wären es möglicherweise die Steuerzeiten oder vielleicht auch der zu niedrige Leerlauf oder etwas anderes was der Multiecuscan evtl. sogar anzeigt oder etwas ganz anderes.

Ich frage mich, was die Lasterhöhung durch die Zuschaltung von Verbrauchern mit der Stabilisierung des Leerlaufs zu tun hat, wenn die Steuerzeiten grundsätzlich nicht stimmen sollten?

BJ01-M2

Offline sualk

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zuerst würde ich den luftmassenmesser sauber machen. weiters hat es bei kundenfahrzeugen mit m2 schon geholfen ein zusätzliches massekabel ( am llm mit einer der halteschrauben mit montiert) dirket zur batterie-masse zu legen.

ein defekter phasensteller wirkt sich nicht in der leerlaufdrehzahl aus.

wenn tatsächlich der ansaugtrakt so aussieht wie auf dem bild im avatar ist das eher nicht leistungsfördernd.

Offline naxos

zuerst würde ich den luftmassenmesser sauber machen. weiters hat es bei kundenfahrzeugen mit m2 schon geholfen ein zusätzliches massekabel ( am llm mit einer der halteschrauben mit montiert) dirket zur batterie-masse zu legen.

ein defekter phasensteller wirkt sich nicht in der leerlaufdrehzahl aus.

wenn tatsächlich der ansaugtrakt so aussieht wie auf dem bild im avatar ist das eher nicht leistungsfördernd.

Vielen Dank für die Hinweise.

Die Sache mit dem Luftmassenmesser finde ich sehr interessant, denn der wurde bis heute noch nie angefasst, allerdings konnte ich für die Reinigung noch keine bebilderte Anleitung für den M2 finden (eine Teilnehmerin schildert die Arbeiten recht detailliert, leider aber gänzlich ohne Bilder), das sieht nämlich einigermaßen anders aus als bei der Vorgängerin (hatte zuvor eine 95er).
Hat jemand vielleicht eine entsprechende Anleitung mit ein paar Bildern oder einen Link zu einer?

Vielen Dank für den Hinweis mit dem Massekabel, werde das mal ausprobieren.

Hier im Forum hatte ich gelesen, dass die B. ohne Phasensteller kein Leerlauf / Standgas mehr hätte, leider finde ich den Thread gerade nicht, daher auch vielen Dank für diesen Hinweis, den ich auch gerade praktisch überprüft habe (Multiecuscan läuft nun auch bei mir wieder). Hatte den Phasenversteller gerade mal abgeklemmt, was beim M2 zu einer Fehlermeldung im Motorsteuergerät führt, und das Standgasverhalten hat sich überhaupt nicht verändert, allerdings ist der Motor ab 3.000 Upm etwas gelassener unterwegs, während er etwas aggressiver mit aktivem Phasenversteller wirkt. Der Phasensteller arbeitet also, ob er korrekt arbeitet, das weiß ich allerdings nicht. Wenn jemand zur Überprüfung des korrekten Arbeitens des Phasenstellers eine Anleitung hat, dann gerne her damit :-)

Der Ansaugtrakt sieht tatsächlich genauso aus wie auf dem Foto, nicht wegen der Leistungssteigerung sondern des etwas rotzigeren Klangs, der beim Beschleunigung ein wenig mehr nach Italien klingt. Da ich nur wenig und selten fahre, ist das so in Ordnung für mich.
BJ01-M2

Offline Vespasi

Hi, vielleicht hilft ja mein Problem / Vermutungen dir. Habe auch den M2 in einer Naxos 2002, aktuell 120 TKm. Bei mir ist folgendes zu merken. Ich fahre viel Kurzstrecke (riechte den Kraftstoff beim Ölwechsel/Ölkontrolle)

Kaltes Wetter, ich starte, dann gibt es ein Drehzahlsägen (Drehzahlschwankung), wahrscheinlich durch die Motorkaltregelung / Lambdasonden. Dieses hört nach ca. 1 Minute auf. Ab und an höht man den Phasensteller(Dieseln im Leerlauf)

Fahre kurze Strecke (Motor noch nicht warm), nach dem Abstellen erneut Starten ohne Gas geben, geht der Motor kurz an und wieder aus. Mit etwas Gas geben beim Starten klappt es. Kann auch mal vorkommen, wie du beschrieben hast, ich halte an (z.B. Ampel, fahre viel mit Motorbremse) und trotz getretener Kupplung fällt der Motor von der Drehzahl so, dass er ausgeht. Starte dann ohne Probleme.

Wenn ich mal etwas mehr und länger fahre merkt man, dass der Motor viel besser fährt...bin halt Wenig-Fahrer in der Stadt.

Die Leistung ist Top wie immer, da kann man nichts sagen.

Jetzt denke ich auch an Verschmutzungen im Ansaugbereich / Drosselklappe...habe ich aber noch nicht zerlegt. Habe gehört, dass die Drosselklappe eine Beschichtung hat die man nicht mechanisch beschädigen soll.

Einen Fehlercode im Steuergerät habe ich nicht, Motorkontrollleuchte ist auch immer aus.

Und ich hätte mal eine Frage, gibt so wenige M2-Fahrere. Die M2 haben ja einen längeren 5. Gang, meine fährt mit geschlossenem Verdeck und den 195er über Tachoende (da wo 250 Km/h stehen müssten, dann sind die 7000U/Min. erreicht), ist das bei dir auch so? in den Papieren steht ja 200.




Offline naxos

Habe meine B  noch nie voll ausgefahren, daher kann ich bzgl. Höchstgeschwindigkeit in der Praxis wenig sagen.
BJ01-M2

Offline Guido R.

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200 km/h sind etwa 6000 U/min, also 7000 wären rechnerisch dann etwa 230.    Allerdings mitm kurzen Getriebe.
Mit dem langen Getriebe muss es gut bergab gehen, oder hast ordentlich getuned...

Allerdings sind die Tachos und Drehzahlmesser keine Präzisions-Instrumente und haben da bestimmt einiges an Toleranz...



Aber wir schweifen ab....


Macht mal wie alex_b66  das Phasensteller-Ventil sauber, evtl. schaltet das nicht mehr sauber. (und ist kein Hexenwerk...)
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline naxos

Ich denke Du beziehst dich heirauf:
"Rein aus Neugierde und weil ganz wenig Öl rund um das Magnetventil für die Ansteuerung der PhasenVerstellung zu erkennen war, hab ich das Ding kurzerhand mal ausgebaut. In der Bohrung war ziemlich dunkles Öl zu erkennen. Am Magneten selbst befindet sich ein O-Ring und der war ziemlich platt und hart. Ich wollte wissen, ob der Magnet funktioniert und hab direkt 12V von der Batterie drauf gegeben. Ein Schiebestift wurde sichtbar und bei den ersten 2, 3 Betätigungen spritzte Öl aus der Bohrung am Flansch - also aufpassen, nicht in Richtung Gesicht halten  :lol: Die Polung der Anschlüsse spielt keine Rolle. Hab dann noch einige Male den Magneten anziehen lassen, bis nichts mehr raus kam. Den O-Ring ersetzte ich mit einem neuen aus meinem Fundus mit den Massen 25x2mm (Innendurchmesser x Stärke). Allerdings könnte das Originalteil auch 26x2mm sein, hatte aber nichts anderes.
Hab dann das Ganze wieder zusammengeschraubt. Die anschliessende Testfahrt war eine Überraschung! Schon beim Start des kalten Motors stellte sich sofort eine leicht erhöhte Drehzahl ein, das Absterben nach dem ersten Gasgeben blieb aus und der Motor lief einwandfrei weiter und war deutlich leiser....
Nachdem ich nun eine Tankfüllung nach dieser Reparatur hinter mir habe ist folgendes festzustellen:
- kein Dieseln mehr - komplett verschwunden!!!!!
- kein Schieberuckeln mehr (1. und 2. Gang mit Standgas rollen lassen - kein Problem! Selbst eine leichte Steigung im 2. Gang!)
- kein Absterben mehr
- besserer Durchzug bereits ab Standgas
- weniger Verbrauch, weil Gas spürbar besser anspricht
- Motor klingt als wäre er neu!!! Ein Wunder!"
https://barchetta-forum.de/smf/index.php?topic=22950.20

und es handelt sich um das grün eingekreiste Bauteil (Variable valve timing solenoid) im Anhang, korrekt?
BJ01-M2