Autor Thema: Batterie plötzlich komplett entladen  (Gelesen 3265 mal)

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Offline jscholz

Batterie plötzlich komplett entladen
« am: 22. Dezember 2022, 08:58:16 »
Hallo zusammen,

Ich bräuchte hier mal einen Tipp für die Problemsuche. War vorgestern morgen mit meiner Barchetta unterwegs, sie startete ohne Probleme, ich fahre so 10km. Ich lasse sie daheim dann für ein paar Stunden stehen. Am frühem Nachmittag wollte ich sie wieder benutzen... Null Reaktion, Batterie komplett leer ... keine einzige Cockpitanzeige, Digitaluhr tot.

Ich habe dann die Batterie wieder aufgeladen, das Ladegerät zeigte an dass sie komplett entladen war. Daraufhin bin ich in die Werkstatt. Der Mechaniker hat mich angerufen .. Batterie OK, Lichtmaschine OK (auch die Warnlampe bleibt aus im Fahrbetrieb), kein Kriechstrom.

Wo sollten wir mit der Fehlersuche anfangen ? Die Batterie ist im April gebaut worden, war aber mindestens ein Mal komplett entladen (meine Barchetta stand mehrere Monate).

Danke, Jürgen

Offline Guido R.

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Re: Batterie plötzlich komplett entladen
« Antwort #1 am: 22. Dezember 2022, 15:11:20 »
Rechnerisch müssten da dann mindestens 10 Ampere Strom geflossen sein. Hast Du ein Hardtop montiert ? Sitzheizung ?
Im Zigarettenanzünder was drin ? Oder die Lima hatte einen Schluss und hat die Batterie entladen.

Kann vieles sein, hängendes Relais z.B.
Schönen Gruß vom Hanauerland, Guido (b-sitzer seit ´96)

Offline oldtimer1000

Re: Batterie plötzlich komplett entladen
« Antwort #2 am: 22. Dezember 2022, 18:04:09 »
Ich betone, daß ich kein Experte für Autoelektrik bin, jedoch als alter Praktiker - alt in doppelter Hinsicht - schon des öfteren die Erfahrung gemacht habe, daß vollständig entladene Batterien auch nach dem Wiederaufladen keine Ladung mehr dauerhaft halten. Sie überleben die Vollentladung nicht und brechen nach kurzer Zeit wieder zusammen. Ein Fachmann weiß sicherlich, warum das so ist. Wie wohl auch hier. Um nicht vorschnell den Stab über die Batterie zu brechen, würde ich dir raten, eine geprüfte, intakte Batterie einzubauen und zu testen, ob der Fehler auch mit der neuen Batterie auftritt. Wenn nicht, muß du wohl eine neue Batterie kaufen und künftig entweder ein Erhaltungsladegerät anschließen oder - wie ich das seit Jahren mache - schlicht den Minuspol abklemmen, sobald das Auto länger stehen soll. Bringt das keinen Erfolg, kannst du dich immer noch auf die Suche nach dem bösen "Kupferwurm" machen.

Mit freundlichem Gruß,
Micha
Fiat Barchetta - Trouvez mieux!

Offline Markus183

Re: Batterie plötzlich komplett entladen
« Antwort #3 am: 23. Dezember 2022, 09:36:05 »
Im Falle einer Sulfatierung, bei entladenen Batterien, bauen sich leitende Brücken auf um dann Zellen kurzzuschließen.
Wenn die Batterie monatelang entladen gestanden hat, hilft evtl. ein Ladegerät mit "Reparaturmodus", da werden mit Spannungsgspitzen die kleinen Sulfatbrücken weggesprengt. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Ich würde es bei einer so neuen Batterie (aus April ´22) aber versuchen.
"Um fahren" und "umfahren" klingt gleich und beschreibt doch völlig unterschiedliche Tätigkeiten...

Offline luschipuschi

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Re: Batterie plötzlich komplett entladen
« Antwort #4 am: 23. Dezember 2022, 13:01:49 »
Jürgen, das ist alles gar nicht so kompliziert!
Dennoch habe ich Fragen:
1. Was bedeutet Batterie ok? Wurde die Batterie in der Werkstatt mit einem Tester unter Last gemessen? Auf der Batterie sind Angaben zum Kältestrom, meine Varta hat, wenn ich mich richtig erinnere, 460 AH. Die Batterie wird durch den Tester unter Last (Widerstand) gemessen, wenn die Batterie diesen Wert erreicht, ist sie ok. Was anderes ist nicht aussagekräftig! So z.B. wenn bei laufenden Motor an der Batterie eine Spannung von über 13 Volt gemessen wird (LiMa ca. 13,7V bei der B., bei neueren Fahrzeugen um die 14,4V) und die Batterie eine Ruhespannung (kurz nach dem Motorlauf) von 12,8 Volt hat.
Häufig bricht die Spannung bei älteren oder geschädigten Batterien unter Last ein (Zellenschluss/ Sulfatierung pp.), dann liegen nicht mehr 12,8V sondern vielleicht nur 10,5 Volt oder weniger an!

Ich hatte vor Jahren Probleme mit meinem ABS, Fiat hatte meine B. am Tester und kam zu der Diagnose "ABS-Totalschaden"!!
Was war es letztendlich: Meine Batterie hatte einen Zellenschluss, zum starten des Motors hat es gelangt, der Elektronik aber nicht.
Neue Batterie, Problem gelöst! Von wegen ABS-Totalschaden. Kleiner Fehler, große Ursache.

Im Laufe der Jahre habe ich mir folgendes angeschafft:
- Batterietrennschalter, kostet 5€ und wird einfach am Minuspol installiert. Dieser verhindert die Entladung der Batterie, die Selbstentladung der Batterie ist fast zu vernachlässigen! Meine B. steht auch die meiste Zeit im Jahr, und es schon öfter vorgekommen, dass die Batterie platt war durch das lange stehen!
- vernünftiges Ladegerät: ich habe mir ein C-Tec angeschafft, damit lade ich regelmäßig die Batterie meiner Autos. Das Gerät hat einen Modus, wo die Batterie "aufgekocht" wird (Spannung über 14V), so soll die Sulfatierung behoben bzw. rückgängig gemacht werden.
- Novitec-Pulser, funktioniert ähnlich wie das C-Tec, wird einfach an Plus und Minus-Pol der Batterie angeschlossen, und soll durch ebenfalls kurze Stromstöße die Sulfatierung verhindern.

Meine Batterie in der Barchetta habe ich vorletztes Jahr nach gut 12 (!!) Jahren entsorgt, sie hatte den angegebenen Kältestrom nicht mehr erreicht.
Zu guter letzt: auch eine "wartungsfreie Batterie" muss gepflegt werden, damit  man lange gut von ihr hat.

2. Kriechstrom gemessen in der Werkstatt? Wie hoch? Wie gemessen?
In der B. gibt es eigentlich keinen Verbraucher, der einen Ruhestrom bei ausgeschalteter Zündung zieht, lediglich die Uhr.
Alles was über 1 oder 0,5 AH liegt ist viel zu viel. Ich weiß nicht genau wie der exakte Wert bei meiner B. war, 0,02A (??).
Bin mir dabei aber nicht sicher.
Zur Fehlerbehebung/- suche: Minuspol der Batterie abschrauben und zwischen Minuspol und Klemme den Ruhestrom mit einem Multimeter messen (A!). Liegt der Wert zu hoch, eine Sicherung nach der anderen ziehen, um so den Übeltäter einzugrenzen.
Meist sind das auch nur Kleinigkeiten: Kriechströme, unsaubere Kontakte, defekte (Tür-)Kontaktschalter pp.
So kann man das schön eingrenzen und dann gezielt den Fehler beheben.

Viel Spaß bei der Fehlersuche. Aber eigentlich müsste das eine "kompetente Werkstatt" draufhaben, das ist ja keine Raketenwissenschaft. Das habe ich als "Laie" auch an meiner B. so gemacht.

Grüße aus Flensburg
Jockel

Wenn Fragen, einfach fragen!
Jockel
(Geschichtenerzähler)

Offline Edewolf

Re: Batterie plötzlich komplett entladen
« Antwort #5 am: 22. Januar 2023, 11:49:18 »
Tach zusammen.Ich hatte das Problem das die Batterie entladen wurde .Lag zwischen 13,9 bis 14,1 V .
Danach habe ich die Digitaluhr abgeklemmt vorher die Batterie  aufgeladen gemessen und alles war in Ordnung.
Kann aber auch mit Minus Leiter zu tun haben reicht wenn das Kabel korrigiert ist oder Locker am Block sitzt.
Ein falsch abgeklemmtes Radio kann auch mal Fatal sein Dauerplusanordnung überprüfen ….
Viel Glück 🍀👍

Ach ja Sicherungen überprüfen und einzelne herausnehmen und immer wieder Batterie messen das ist sehr langwierig🤔